Weiße Katzen: Sie sind bildschön, aber …

Weiße Katzen wirken besonders elegant. Dass sie überhaupt weiß sind, hat einen bestimmten Grund. Und der sorgt leider auch für Probleme.

Weiße Katzen sind etwas ganz Besonderes
Du liebe Güte, bist du aber schön! ©Edilberto Marinho/iStock
• Weiße Katzen sind traumhaft schöne Tiere.
• Ihre Farbe „verdanken“ sie einem Defekt.
• Gesundheitlich muss man bei diesen Katzen einiges beachten.

Warum sind weiße Katzen überhaupt weiß?

Dass es überhaupt weiße Katzen gibt, ist gar nicht so selbstverständlich. Denn die Grundfarben für das Fell bei Katzen sind eigentlich nur Rot und Schwarz. Damit eine Katze im eleganten Weiß durch die Welt stolzieren kann, braucht sie das sog. W-Gen. Das ist eigentlich eher ein Gendefekt. Und der sorgt dafür, dass die eigentliche Grundfarbe, die noch in den Genen „notiert“ ist, kurzerhand überdeckt wird. (Oder etwas wissenschaftlicher ausgedrückt: Bestimmte Hautzellen, die Melanozyten, fehlen diesen Tieren. Sie sind für die Fellfarbe verantwortlich.)

Bei erwachsenen weißen Katzen lässt sich meist nicht mehr sagen, welche Farbe das Fell der Vierpfoter ohne diesen Gendefekt eigentlich gehabt hätte. Ist das weiße Kätzchen aber erst vor Kurzem auf die Welt gepurzelt, kann man oft hinter den Ohren einen kleinen Fleck entdecken. Er verschwindet nach und nach, verrät bei jungen Tieren aber, welche Fellfarbe durch den Gendefekt verhindert wurde.

Bekommen weiße Katzen immer weiße Kitten?

Hat sich eine weiße Katze mit einem weißen Kater zu einem Stelldichein getroffen, heißt das nicht zwingend, dass das Fell der Kitten auch weiß ist. Ohne hier tief in die Mendel’sche Vererbungslehre einsteigen zu wollen: Weiße Katzen können in ihren Genen auch die „Bauanleitung“ für andere Fellfarben tragen, ohne dass man dies äußerlich sieht. Bei der richtigen Kombination von zwei Tieren können daher auch Kätzchen mit anderen Fellfarben als Weiß entstehen und schon bald zuckersüß durch die Gegend tapsen.

Sind weiße Katzen Albinos?

Weiße Katzen sind übrigens nicht zwingend Albinos. Sie können durchaus Farbpigmente haben, die jedoch durch das W-Gen überdeckt werden.

Bei Albino-Katzen ist das anders: Ihr Fell ist zwar auch weiß. Die Tiere haben aber aufgrund eines anderen Gendefekts keinerlei Farbpigmente. Albinokatzen haben daher auch keine braunen, grünen oder bernsteinfarbenen Augen, wie beispielsweise diese Katzen mit den schönsten Augen. Stattdessen schimmern ihre Augen rot oder blass blau.

Bei welchen Katzenrassen gibt es weiße Katzen?

Weiße Katzen können bei vielen Katzenrassen auftauchen. Mit dabei sind u. a.:

und, und, und … Auch die Bengalkatze gehört übrigens zu den flauschigen Vierpfotern, die es mit weißem Fell gibt. Sie wird dann „Snow Bengal“ genannt und ist besonders begehrt. Schließlich zeigt sich auf dem dann weißen Fell immer noch die leichte Schattierung der für diese Katze so typischen Leopardentupfen.

Grundsätzlich ist die weiße Fellfarbe nicht an bestimmte Katzenrassen geknüpft. Schneeweiße Kätzchen mit Kurzhaar oder Langhaar können Dir quer durch zahllose Rassen über den Weg tollen.

Eine weiße Katze guckt in der Gegend herum
Wenn Du Deine Wohnungseinrichtung ganz auf die Farbe Deiner Katze abstimmst … ©Prystai/iStock
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Welchen Charakter haben weiße Katzen?

So wie man roten Katzen nachsagt, dass sie mehr Hans Dampf in allen Gassen sind als Vierpfoter mit anderer Fellfarbe, haben auch weiße Katzen so ihren Ruf.

Den weißen Schönheiten wird nachgesagt, etwas scheuer und zurückhaltender zu sein als ihre farbigen Mitpfoter. Sie sollen außerdem nicht sonderlich aktiv sein (ganz im Gegensatz zu diesen Katzen: 10 besonders aktive Katzenrassen), und sogar zur Faulheit neigen.

Aggressivität ist ihnen daher wohl auch einfach zu aufwendig, sodass man sie – so heißt es – bei weißen Katzen seltener beobachtet. Zu guter Letzt sollen sie außerdem besonders treu und anhänglich sein und auch gegen eine ausgiebige Kuschelstunde nichts einzuwenden haben.

Lies dazu auch: Verschmuste Katzenrassen – Diese Katzen sind besonders anhänglich

Werden weiße Katzen öfter krank?

Grundsätzlich ist eine weiße Katze nicht anfälliger gegenüber „üblichen“ Katzenkrankheiten. Sie können harmlosere Gesundheitsprobleme genauso treffen wie ernstere. Und leider sind die schneeweißen Schätze auch vor z. T. unheilbaren Viruserkrankungen nicht sicher.

In einem Punkt musst Du aber doch ein bisschen mehr aufpassen, wenn eine weiße Katze bei Dir zu Hause herumtigert: Diese Tiere sind nämlich meist empfindlicher, was die Sonne angeht. Ein Sonnenbrand ist bei weißen Katzen daher nicht selten. Ihre rosafarbenen Nasen sind leider eine (im Wortsinn) hervorragende Angriffsfläche für die bösen Strahlen.

Hast Du eine weiße Katze, achte am besten darauf, dass sie nicht in der prallen Sonne durch die Gegend stromert. Sorge außerdem für reichlich Schattenplätze. So ist „die weiße Pracht“ besser geschützt. Sonnencreme für Katzen kann zusätzlich helfen.

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Eine weiße Katze liegt äußerst elegant in der Gegend herum
Weißes Kurzhaar, grüne Augen … ja, wir haben es überprüft: Auch diese Katze ist traumhaft schön! ©Assja/iStock

Warum sind viele weiße Katzen taub?

Was die üblichen Krankheiten angeht, die leider alle unsere Katzen betreffen können, sind weiße Katzen also nicht stärker gefährdet als eine rote Katze oder eine mit feschem Tigermuster.

Allerdings führt das W-Gen bei den Tieren nicht nur zu der herrlichen Fellfarbe, sondern auch zu einem massiv erhöhten Risiko für genetisch bedingte Einschränkungen. So sind viele, viele weiße Katzen taub. Vor allem die Tiere mit blauen Augen leiden häufig unter Taubheit.

Dazu gibt es jede Menge Studien. Die Ergebnisse zeigen: Bei weißen Katzen mit blauen Augen leiden rund 60 bis 80 Prozent unter Taubheit. Bei Katzen mit Augen in zwei unterschiedlichen Farben sind verschiedenen Studien zufolge etwa 40 Prozent taub. Bei weißen Tieren mit Augen in anderen Farben kommt es bei etwa 20 Prozent zu Taubheit.

Aber was hat denn das Fell mit dem Ohr zu tun? Wie kommt es zur Taubheit bei weißen Katzen? Es wird vermutet, dass weißen Katzen (besonders denen mit blauen Augen) das Conti-Organ im Innenohr fehlt. Das ist allerdings wichtig, denn es schickt die mit den Öhrchen empfangenen Schallwellen weiter ans Gehirn. Fehlt dieses Organ, ist die Katze taub.

Weißzucht: Ist es verboten, weiße Katzen zu züchten?

Der Deutsche Tierschutzbund sieht die Zucht weißer Katzen als Qualzucht an. Und die ist gemäß § 11b Tierschutzgesetz (TierSchG) verboten. Denn bei der Zucht auf das W-Gen kommt es eben mit deutlich erhöhter Häufigkeit zu den o. g. körperlichen Einschränkungen und weiteren Problemen.

Viele der weißen Katzen haben nämlich nicht nur Probleme mit dem Hören oder sind ganz taub – bei vielen kommt es auch zu Veränderungen an den Augen (z. B. Augenzittern, Netzhautveränderungen, Schielen). Und – auch dies merkt der Deutsche Tierschutzbund noch an – bei den weißen Schönheiten entstehen außerdem häufiger Hauttumore.

Bringen weiße Katzen wirklich Glück?

So wie man schwarzen Katzen nachsagt, dass sie Pech bringen (wir finden das überaus ungerecht!), sollen weiße Katzen angeblich für Glück sorgen. Allerdings ranken sich rund um die weißen Vierpfoter noch jede Menge weitere Mythen und auch so mancher Aberglaube.

Fest steht allerdings, dass weiße Katzen in Tierheimen besonders gute Chancen haben, schnell ein neues Zuhause zu bekommen. Katzen mit diesen Merkmalen geht es da leider ganz anders: Diese Katzen sitzen besonders lange im Heim.

Bist Du auf der Suche nach einem neuen Mitpfoter, halte im örtlichen Tierheim unbedingt auch Ausschau nach Katzen mit anders gefärbtem Fell. Denn wir sind uns sicher: Katzen machen immer glücklich, ganz egal, welche Farbe sie haben! ♥


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