Permethrin: Dieses Arzneimittel kann für Katzen tödlich sein

Permethrin wirkt bei Hunden schnell, sicher und problemlos. Bei Katzen kann es zu schweren Vergiftungen und sogar zum Tod führen. Das musst Du wissen!

Permethrin ist giftig für die Katze
Bei einer Vergiftung ist sofortige medizinische Hilfe nötig! ©SbytovaMN/iStock
• Permethrin hilft meist gut gegen Parasiten.
• Bei Katzen darf es jedoch nicht angewendet werden.
• Die Symptome sind zum Teil dramatisch.

Permethrin ist ein hochwirksames Mittel gegen Parasiten. Sowohl Flöhe als auch Zecken, Milben und andere unerwünschte Gäste auf unseren Haustieren gehen an dem Mittel zugrunde. Auch in Mitteln gegen Kopfläuse beim Menschen ist der Stoff hier und da enthalten.

Vor allem Hundehalter nutzen Floh- und Zeckenschutzmittel mit diesem Wirkstoff gern. Er ist effektiv und viele Arzneimittel mit diesem Stoff sind seit 2018 frei verkäuflich. Man kann also Permethrin ohne Rezept kaufen.

Doch genau hier liegt die Gefahr: Da Tierhalter die Arzneimittel ohne Beratung kaufen können, kommt es mitunter zu fatalen Folgen. Und zwar nicht für den Hund, sondern für Katzen. Für sie ist der Stoff nämlich giftig!

Lies dazu auch die Pressemitteilung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

Was ist Permethrin?

Permethrin ist ein starkes Nervengift. Es wirkt besonders gut gegen Parasiten. Es gehört zur Gruppe der Pyrethroide, also zu den synthetischen Insektiziden.

Wie wirkt Permethrin?

Permethrin ist fettlöslich. Dadurch kann der Stoff den Chitinpanzer der Parasiten gut überwinden und das Zentrale Nervensystem der Tiere angreifen.

Vereinfacht ausgedrückt erfolgt die direkte Wirkung an den Nervenzellen der Parasiten. Hier werden bei Kontakt mit dem Gift unkontrollierte Nervenimpulse ausgelöst. Durch weitere Vorgänge in den Nervenzellen kommt es zu Koordinationsstörungen, Lähmungen und zum Tod der Parasiten.

Warum ist Permethrin giftig für Katzen?

Hunde vertragen den Kontakt mit dem Wirkstoff ohne Probleme. Bei ihnen baut das körpereigene Enzym Glucuronidase-Transferase den Giftstoff ab. Die Parasiten sind dann bereits verendet.

Katzen verfügen nur in sehr geringer Menge über dieses Enzym. Sie können Permethrin daher nicht verstoffwechseln und erleiden bei Kontakt massive Vergiftungserscheinungen.

Wie gefährlich ist Permethrin für Katzen?

Permethrin ist für Katzen potenziell tödlich.

Welche Symptome löst Permethrin bei Katzen aus?

Die folgenden Symptome sind mögliche Hinweise auf eine Permethrin-Vergiftung der Katze:

Wie schnell treten die Symptome auf?

Wie schnell die Katze Symptome einer Vergiftung mit Permethrin zeigt, hängt davon ab, wie sie mit dem Stoff in Berührung gekommen ist.

  1. Aufnahme über die Haut
    Wurde die Katze versehentlich mit Permethrin behandelt und ist sie nur über die Haut damit in Kontakt gekommen, kann es bis zum Auftreten der Symptome bis zu drei Tage lang dauern.
  2. Aufnahme über die Schleimhäute
    Sehr viel wahrscheinlicher ist allerdings die Aufnahme über die Schleimhäute. Wurde die Katze selbst oder ein Hund bzw. die Hunde im selben Haushalt mit Permethrin behandelt und leckt die Katze sich oder den Hundekumpel ab, kommt es oft innerhalb weniger Stunden zu den Symptomen. Dann musst Du sofort handeln!
Permethrin: Giftig für Katzen, harmlos für Hunde
Leben Hund und Katze in einem Haushalt, solltest Du das dem Tierarzt bzw. der Tierärztin mitteilen. ©humonia/iStock

Das solltest Du beim Verdacht auf eine Vergiftung mit Permethrin tun

Bemerkst Du bei Deiner Katze Symptome, die auf eine Vergiftung mit Permethrin hindeuten, suche sofort einen Tierarzt auf! Bemerkst Du die Anzeichen an einem Wochenende oder am Feiertag, fahre in die nächstgelegene Tierklinik oder gehe zu einem Tierarzt, der an diesen Tagen geöffnet hat.

Es geht um das Leben Deiner Katze. Warte daher nicht, sondern suche Dir unmittelbar tierärztlichen Rat. So bekommt Deine Katze schnell die medizinische Hilfe, die ihr unter Umständen das Leben rettet.

Wie kannst Du Deine Katze schützen?

Eine Vergiftung mit Permethrin kann bei Katzen recht einfach vermieden werden. Achte beim Schutz gegen Flöhe und Zecken auf diese Dinge:

  1. Schau die Inhaltsstoffe an
    Kaufst Du ein frei verkäufliches Mittel gegen Parasiten, schau unbedingt nach, welche Stoffe es enthält. Kaufe ausschließlich Mittel, die für Katzen zugelassen sind. Hältst Du ein solches Produkt in den Händen, schaue zur Sicherheit dennoch auch auf die Inhaltsstoffe. Auf keinen Fall darfst Du ein Mittel bei Deiner Katze anwenden, das Permethrin enthält!
  2. Informiere Deinen Tierarzt
    Leben in Deinem Haushalt Hund und Katze und Du bekommst von Deinem Tierarzt oder Deiner Tierärztin ein Mittel gegen Flöhe und Zecken für Deinen Hund verschrieben, informiere ihn oder sie unbedingt darüber, dass Du auch eine Katze hast. Dann wird der Tierarzt oder die Tierärztin ein Mittel ohne Permethrin verschreiben.
  3. Abstandsregeln
    Muss oder soll Dein Hund aus einem bestimmten Grund ein Mittel mit dem für Katzen hochgefährlichen Wirkstoff bekommen, halte ihn unbedingt mindestens 72 Stunden lang von Deiner Katze fern. Der Wirkstoff könnte sonst auf sie übertragen werden und zu den lebensgefährlichen Vergiftungserscheinungen führen. ♥

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