Diese Viruserkrankungen bei Katzen sind unheilbar

Welche Krankheiten gibt es? Wie werden sie übertragen? Welche Symptome treten auf und wie kannst Du Deine Katze schützen? Hier erfährst Du es!

Unheilbare Katzenkrankheiten
Der Tierarzt kann leider nicht bei allen Krankheiten helfen. ©2002lubava1981/iStock
• Einige Krankheiten sind nach wie vor nicht heilbar.
• Je mehr Du über sie weißt, umso besser kannst Du Deine Katze schützen.
• In Sachen FIP hat sich zuletzt viel getan.

Infektionskrankheiten zählen zu den häufigsten Todesursachen bei Katzen. Besonders heimtückisch sind Erkrankungen, die von Viren ausgelöst werden, da diese häufig nicht heilbar sind. Auch Impfungen stehen nicht bei allen Erregern zu Verfügung.

Mit geeigneter Vorbeugung kannst Du die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Deine Katze gesund bleibt. Aber auch wenn Deine Katze eine Virusinfektion erwischt hat, kann eine schnelle Behandlung der Symptome dafür sorgen, dass sie noch ein langes Leben genießen kann.

Umso wichtiger ist es daher, bereits die ersten Anzeichen einer möglicherweise unheilbaren Erkrankung zu erkennen.

Felines Immundefizienzsyndrom (FIV)
Ist die geliebte Katze unheilbar krank, leiden die Besitzer natürlich mit. ©Dobroslav Hadzhiev/iStock

Felines Immundefizienzsyndrom (FIV)

Die bekannteste und am meisten gefürchtete unheilbare Viruserkrankung ist FIV, das umgangssprachlich auch „Katzen-Aids“ genannt wird. Tatsächlich sind die FI-Viren auch verwandt mit den Viren, die beim Menschen die Immunschwächeerkrankung Aids auslösen.

Übertragung

Erkrankte Samtpfoten stellen aber keine Gefahr für ihre Besitzer dar, da die Viren nur Katzen befallen. Übertragen wird das FI-Virus in der Regel durch Bisswunden oder beim Deckakt. Deshalb ist die Kastration eine sinnvolle Vorbeugungsmaßnahme, denn damit entfällt nicht nur die Paarung – auch die Gefahr von Revierkämpfen kann dadurch verringert werden.

Wenn Du Deine Katze ausschließlich in der Wohnung hältst, kannst Du die Infektionsgefahr zusätzlich deutlich verringern. Allerdings kann sich Dein Stubentiger natürlich schon vor dem Einzug bei Dir angesteckt haben.

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Symptome

Direkt nach der Übertragung kann FIV zwar Fieber bei der Katze auslösen, meist bleibt die Erkrankung aber eine längere Zeit lang unauffällig. Erst nach einigen Jahren treten unspezifische Symptome wie Schnupfen, Durchfall und Geschwüre auf, die auf Sekundärinfektionen zurückzuführen sind. Nur durch einen Bluttest kann FIV sicher diagnostiziert werden.

Behandlung

Auch die Behandlung konzentriert sich auf diese Folgeerkrankungen, da es bislang kein wirksames Mittel gegen die Viren selbst gibt. Trotzdem können gut gehaltene Katzen auch mit einer FIV-Erkrankung noch viele Jahre leben, ohne dabei zu leiden.

Felines infektiöses Peritonie-Virus (FIP)
Was mag diesem kleinen Schätzchen fehlen? ©Dobroslav Hadzhiev/iStock

Felines Leukämie-Virus (FeLV)

Übertragung

Die Übertragung der Erreger erfolgt bei dieser Viruserkrankung vor allem durch Speichel und Nasensekret bei dem Kontakt mit erkrankten Katzen, aber auch bereits im Mutterleib und über die Milch. Deshalb können auch reine Wohnungskatzen daran erkranken.

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Symptome

Auch das Feline Leukämie-Virus macht sich vor allem durch die Folgeerkrankungen bemerkbar. Betroffene Katzen haben häufig ein auffallend struppiges Fell und schlecht heilende Wunden. Im weiteren Verlauf können bösartige Lymphome, Schäden des Knochenmarks sowie Blut- und Stoffwechselerkrankungen auftreten.

Behandlung

Bei rechtzeitiger Behandlung der durch das Virus ausgelösten Erkrankungen können an FeLV erkrankte Katzen ebenfalls ein höheres Alter erreichen.

Felines Leukämie-Virus (FeLV)
Je früher eine Krankheit erkannt wird, umso eher kann man handeln. ©Dobroslav Hadzhiev/iStock

Heilbar, aber … Felines infektiöses Peritonie-Virus (FIP)

Übertragung

Das Virus wird von infizierten Katzen über den Speichel sowie den Kot ausgeschieden. Gesunde Katzen können sich durch Einatmen oder Verschlucken des Virus anstecken.

Daher ist sowohl der Kontakt mit infizierten Katzen gefährlich, als auch der mit kontaminierten Gegenständen wie Futternäpfen, Spielzeugen und Transportkörben.

Symptome

Die ansteckende Bauchfellentzündung, die von mutierten Coronaviren ausgelöst wird, äußert sich meist ebenfalls zunächst durch milden Schnupfen oder Durchfall. Zwischen Infektion und Ausbruch der Viruserkrankung liegen jedoch nur wenige Wochen und Monate. Dabei wird zwischen einer feuchten und einer trockenen Form unterschieden.

Insbesondere die feuchte Form, die durch starke Flüssigkeitsansammlungen im Körperinneren der Katze gekennzeichnet ist, lässt sich leicht diagnostizieren. Bei der trockenen Form dominieren dagegen knotige Veränderungen.

Während manche Tiere lediglich Viren ausscheiden, ohne selbst zu erkranken, erfolgt bei einem Auftreten der klinischen Symptome der Tod meist innerhalb weniger Wochen oder Monate.

Behandlung

Wirksame Behandlungsmöglichkeiten gab es lange nicht. Den erkrankten Tieren konnte lediglich Linderung verschafft werden. Neue Hoffnung gibt es jedoch durch verschiedene Studien seit 2018. (So zum Beispiel diese von Niels C. Pedersen et. al.)

Besonders spannend ist dabei eine an der Ludwig-Maximilian-Universität München durchgeführte Studie aus dem Jahr 2022. In dieser konnten alle 18 behandelten Katzen mit dem oral verabreichten (also über das Mäulchen gegebenen) Wirkstoff GS-441524 geheilt werden. (Die wissenschaftliche Veröffentlichung zur Studie gibt es in englischer Sprache hier.)

Dieser Wirkstoff ist aktuell (Stand 12/2022) in der EU jedoch noch nicht zugelassen und kann von Tierärzten auch nicht legal aus dem Ausland bezogen werden. Betroffenen Katzenhaltern und -halterinnen wird häufig geraten, sich in verschiedenen Gruppen im Internet umzuhören und sich mit anderen Tierhaltern und -halterinnen auszutauschen.

Da FIP vorwiegend bei Jungtieren auftritt, empfiehlt es sich, vorbeugend trächtige Muttertiere kurz vor dem Wurf gesondert unterzubringen. Falls in einem Haushalt bereits eine Katze an FIP verstorben ist, sollten vor dem Einzug eines neuen Stubentigers alle Bereiche, mit denen die neue Katze in Kontakt kommen kann, gründlich gereinigt werden. So kann sich das neue Tier im neuen Zuhause wohlfühlen und bleibt gesund.

Wir wünschen Dir und Deiner Katze alles Gute! ♥


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