Die Französische Bulldogge ist eine echte Knutschkugel. Hier erfährst Du alles über Charakter, Haltung und Pflege und die zuchtbedingten Probleme der Rasse.
• Ihr Wesen ist freundlich und verspielt.
• Bei der Pflege müssen Halter einige Besonderheiten beachten.
Die Französische Bulldogge ist klein, etwas mürrisch guckend und mit riesigen Fledermausohren bestückt. Die „Frenchies“ oder „Bullys“, wie die putzigen Charmeure auch liebevoll genannt werden, gehören zu den beliebtesten Hunden weltweit. Mit ihrem niedlichen Aussehen wickeln sie viele Menschen im Nu um die Pfote.
In der Haltung sind die Französischen Bulldoggen recht anspruchslos, was sie zum mehr oder minder idealen Stadthund macht. In jedem Fall ist die Rasse ein perfekter Familienhund, der auch Kinder in sein Herz schließt.
Besonders als Anfängerhund ist die Rasse sehr beliebt, da die Französischen Bulldoggen als unkompliziert in der Erziehung gelten, sehr menschenbezogen sind und generell immer gern „mittendrin statt nur dabei“ sein wollen. Insofern haben sie viel mit dem auch optisch ähnlichen Boston Terrier gemein. Allerdings hat die Rasse zuchtbedingt gleich mehrere große Probleme.
Wie sieht die Französische Bulldogge aus?
Wie groß ist eine Französische Bulldogge?
Französische Bulldoggen gehören zu den „kleinformatigen Molossern“. Rüden sind bei der Bully etwa 27 cm bis 35 cm groß, Hündinnen zwischen 24 cm und 32 cm. Der offizielle Rassestandard erlaubt eine Abweichung von einem Zentimeter über oder unter dieser Größe. Gemessen wird der Hund dabei am Widerrist.
Wie schwer ist eine Französische Bulldogge?
Rüden wiegen 9 kg bis 14 kg, Hündinnen etwa 8 kg bis 13 kg. Auch hier erlaubt der Standard eine Abweichung von 500 g über den Angaben, wenn die kleine Dogge alle anderen Kriterien erfüllt.
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Wie alt wird eine Französische Bulldogge?
Eine Französische Bulldogge von einem seriösen Züchter wird bei guter Gesundheit und entsprechender Pflege ungefähr zwischen zehn und zwölf Jahre alt. Der britische Kennel Club kommt sogar auf eine Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren und der amerikanische Kennel Club gibt eine Spanne von 11 bis 13 Jahren an.
Woher kommt die Französische Bulldogge?
Ursprünglich stammen Frenchies von Englischen Bulldoggen ab. Ganz klassisch wurde der Hund für Kämpfe mit Stieren (Bullbaiting) und anderen Hunden gezüchtet. Im 19. Jahrhundert wurden Hundekämpfe in England verboten. Das hatte auch Auswirkungen auf die Hunderassen, denn damit änderte sich das Zuchtziel: Kleinere, friedlichere Bulldoggen waren nun beim Züchter gefragt.
Sie wurden unter anderem von französischen Käufern in deren Heimat zum Rattenfangen mitgenommen. Dort wurden sie schnell beliebt und schafften es mit der Zeit von der Unterschicht sogar bis in Adelshaushalte.
Besonders kleine Exemplare mit Stehohren waren unter den Welpen begehrt. Sie wurden mit dem Mops und Terriern gekreuzt. Die charakteristischen Fledermausöhrchen bei diesem Hund entwickelten sich erst in Frankreich zu einem typischen Merkmal.
Als Stammvater der heutigen Französischen Bulldogge gilt der Rüde „Loupi“. Er wurde etwa 15 Jahre alt und erscheint in fast allen Stammbäumen. Als die Rasse Ende des 19. Jahrhunderts in die USA kam, wurde sie dort sehr schnell aufgrund ihrer Ohren beliebt. Bis zu 5.000 Dollar sollen einzelne Hunde beim Züchter gekostet haben.
Etwa zu dieser Zeit entstand auch der erste Standard in Frankreich. 1954 wurde die Französische Bulldogge von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) offiziell anerkannt.
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Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat die Französische Bulldogge?
Die Französische Bulldogge ist beliebt als sogenannter Gesellschaftshund. Ihr Charakter gilt als freundlich, gutmütig, liebevoll und verspielt. Bei den meisten ist sie vor allem bekannt für ihre schmusige und lustige Art – ein Kampfschmuser, der Kuscheln als Leistungssport betreibt.
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Die Bully passt sich sehr gut an den Lebensrhythmus und die Wohnsituation ihres Menschen an. Auch Fremden gegenüber zeigt sich der Hund neutral bis aufgeschlossen. Generell gehören die Französischen Bulldoggen eher zu den leisen Hunderassen. Sie bellen selten grundlos.
Französische Bulldogge: Die richtige Haltung und Erziehung
Die Französische Bulldogge ist ein Gesellschaftshund, also kein Hund, der für eine spezielle Aufgabe gezüchtet wurde, wie es etwa beim Dackel, Berner Sennenhund oder Schäferhund der Fall ist. Die Erziehung benötigt trotz aller Knuddeligkeit eine gewisse Konsequenz, sonst lernen nicht nur die Welpen dieser Rasse, schnell jede Deiner Schwächen auszunutzen.
Für Hochleistungssport sind die kleinen Franzosen nicht geeignet, gemütliche Spaziergänge sind da schon eher nach dem Geschmack der französischen Knutschkugel. Auch Tricks lernen die Hunde bereits als Welpen schnell und gern, denn natürlich will auch das kleine Hundehirn beschäftigt werden.
Als Stadthunde sind Französische Bulldoggen zwar geeignet, sie sollten jedoch nicht übertrieben oft Treppen steigen müssen. Dies gilt besonders dann, wenn die Hunde noch Welpen sind.
Welche Pflege braucht die Französische Bulldogge?
Durch das kurze Fell ohne Unterwolle benötigen Bullys keine besondere Pflege des Fells oder regelmäßige Termine beim Hundefriseur. (Lesetipp: Bei diesen Hunderassen ist das ganz anders.) Gelegentliches Bürsten dient eher der Massage. Für Besitzer ist das sehr angenehm, so hält sich die Menge an Hundehaaren in der Wohnung in Grenzen.
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Wichtig ist es allerdings, die Gesichtsfalten bei der Pflege im Auge zu behalten. Die niedlichen Runzeln sind nämlich anfällig für Schmutz oder auch Parasiten. Schaue also regelmäßig nach und entferne Schmutz und Feuchtigkeit sanft mit einem Tuch.
Auch die Augen solltest Du regelmäßig reinigen. Dabei wischst Du vorsichtig die Falten aus. Dabei siehst Du auch, ob sich eine mögliche Augenentzündung anbahnt, und kannst frühzeitig handeln.
Zu guter Letzt sind noch die Ohren dran. Überprüfe diese regelmäßig auf mögliche Entzündungen. Pilze oder Milben können sich einnisten und zu langwierigen Behandlungen führen. Da ist es besser, vorzubeugen.
Träufele daher gelegentlich etwas Ohrenreiniger in die Fledermausöhrchen und massiere ihn gut ein. Anschließend darf der Hund den Dreck ausschütteln und Du entfernst die Reste mit einem weichen Tuch oder einem Wattebausch.
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Welche typischen Krankheiten hat die Französische Bulldogge?
So niedlich die Französische Bulldogge auch ist: Diese Hunde haben zuchtbedingt jede Menge Probleme. Zwar sind nicht alle Vertreter dieser Rasse von gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen – dennoch ist es wichtig, darauf aufmerksam zu machen. Interessant dabei ist übrigens, dass der gesundheitliche Zustand der Tiere von deren Haltern mitunter besser eingeschätzt wird, als er tatsächlich ist. Das zeigt eine im Sommer 2019 veröffentlichte Studie. Das ist fatal, da das Tierleid so oft unerkannt bleibt.
Das Problem mit der Nase
Die Französische Bulldogge gehört wie der Mops zu den Hunderassen mit einer besonders platten Nase. Man nennt sie auch Plattnasenhunde. Hinzu kommt die Brachyzephalie. Das heißt, ihr Kopf und damit auch die Nase wurden extrem kurz gezüchtet.
Das beliebte Kindchenschema nicht nur beim Welpen hat jedoch bei vielen Hunden ein brachyzephales Syndrom zur Folge: Ein zu langes, oder zu schlaffes Gaumensegel verengt in dem zu kleinen Rachenraum die Atemwege. Die zu engen Nasenlöcher erschweren die Atmung zusätzlich. Die Hunde fangen an zu Röcheln. Im Alter, wenn das Gewebe schlaffer wird, können sich die Symptome verstärken.
Oft hilft Hunderassen mit diesen Problemen nur noch eine spezielle Operation. Umso wichtiger ist es, dass der Welpe – sofern es denn diese Rasse sein soll – unbedingt von einem verantwortungsvollen Züchter kommt! Er wird versuchen, Welpen zu ziehen, die diese Probleme nicht haben.
Probleme mit Augen und Ohren
Recht häufig treten zudem Bindehautentzündungen und Ohrenentzündungen auf. Durch die sehr runde Kopfform kommt es bei der Geburt der Welpen außerdem häufiger zu Komplikationen. Davon sind viele Bulldoggen-Rassen betroffen.
Probleme mit dem Rücken
Bei der Französischen Bulldogge kommt es außerdem häufig zu Problemen mit dem Rücken. Ist er zu kurz, ist er häufig stark nach oben gekrümmt. Das liegt an den sogenannten Keilwirbeln, die erblich bedingt eine Verkürzung der Wirbelsäule herbeiführen. Sie treten in der mittleren bis hinteren Brustwirbelsäule auf.
Keilwirbel haben im Querschnitt nicht die normale rechteckige Form, sondern sind stattdessen keilförmig. Die Vorderkante ist dabei niedriger als die hintere. Kommt es dadurch zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule, können Symptome wie Bewegungsstörungen, Lähmungen, Schmerzen oder auch Inkontinenz auftreten. Neben der Französischen Bulldogge sind häufig auch der Mops sowie der Boston Terrier von diesem Problem betroffen.
Genetische Probleme
Ein Gendefekt kann das sogenannte Willebrand-Jürgens-Syndrom hervorrufen. Das ist eine Blutgerinnungsstörung, die sich als Nasenbluten oder mit Blut im Urin zeigt.
Graue und fliederfarbene Hunde tragen zudem das Verdünnungsgen, das bei einigen Rassen wie dem Labrador Retriever oder dem Dobermann die Krankheit CDA (Color Dilution Alopecia) auslösen kann. Bislang ist davon bei Frenchies jedoch noch nichts bekannt.
Was kostet eine Französische Bulldogge?
Welpen der Französischen Bulldogge bekommt man beim Züchter für etwa 1.500 Euro bis 2.000 Euro. ♥
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