Cockapoo: Charakter, Pflege und Haltung

Achtung, es wird süß! Der Cockapoo ist niedlich, freundlich und kuschelig. Warum der Hund trotzdem besser in erfahrene Hände gehört, erfährst Du hier.

Der Cockapoo ist eine Hybridrasse aus Pudel und Cocker Spaniel ... und unendlich süß!
Der Cockapoo ist eine Hybridrasse aus Pudel und Cocker Spaniel … und unendlich süß! ©munro1/iStock
• Der Cockapoo ist eine Mischung aus Cocker Spaniel und Pudel.
• Er ist somit keine anerkannte Rasse.
• Halter dieser Hunde sollten wissen, was sie erwartet.

Wenn Teddybären lebendig wären, würden sie Cockapoo heißen. Denn die kleinen Hunde mit dem flauschigen Fell, den treuen Knopfaugen und der Stupsnase erinnern durch und durch an die Kuscheltiere.

Dieses kuschelige Aussehen haben die Hunde von ihren Eltern geerbt: dem Cocker Spaniel und dem Pudel. Cockapoos gelten deswegen nicht als anerkannte eigenständige Hunderasse, sondern als Hybridrasse. Um die Abgrenzung zu anderen Hunden zu erleichtern, werden die Cockapoos hier dennoch als Rasse bezeichnet.

  • Warum der zum Anbeißen süße Hund trotzdem kein ganz so pflegeleichter Teddybär ist und eher in erfahrene Hände gehört,
  • wie sein Charakter und Wesen aussehen und
  • welche Pflege und Haltung für ihn am besten geeignet sind,

erfährst Du in unserem Rasseporträt über den Cockapoo.

Ein Cockapoo liegt auf dem Bett und schaut seinen Menschen an.
„Hey, hast Du heute schon was vor? Ich hätte Zeit …“ ©munro1/iStock

Wie groß ist ein Cockapoo?

Als Hybridrasse gibt es beim Cockapoo keinen anerkannten Standard und damit auch keine festgelegte Größe der Hunde. Die lebendigen Teddys können sowohl zu den kleinen als auch zu den mittelgroßen Hunderassen gehören. Die Größe reicht dabei von 25 cm bis hin zu 45 cm. Hündinnen sind meistens etwas kleiner als Rüden.

Abhängig ist die Größe meistens davon, mit welcher Pudelart der Cocker Spaniel gepaart wird. So entsteht aus einer Paarung mit dem Zwergpudel der sogenannte Teacup-Cockapoo mit einer Größe von gerade mal 25 cm bis 33 cm. Die weiteren Größen werden Toy (29– 8 cm), Mini (34–40 cm) und Maxi (38–45 cm) genannt.

Wie schwer ist ein Cockapoo?

Ähnlich wie bei der Größe ist auch das Gewicht des Cockapoos stark von seinen Elterntieren und der genetischen Lotterie abhängig. Die kleinsten Teacup-Cockapoos können ein Fliegengewicht von unter 3 kg aufweisen. Damit gehören sie dann fast schon zu den kleinsten Hunden der Welt, während der Maxi-Cockapoo bis zu 10 kg wiegen kann. Generell gelten Cockapoos unter den Hunderassen aber eher als Leichtgewichte.

Ein niedlicher Cockapoo ruht sich aus.
Niedlich, niedlicher, Cockapoo. So einfach ist das. ©munro1/iStock

Wie sieht ein Cockapoo aus?

Genauso wie bei anderen hybriden Hunderassen wie etwa dem Labradoodle gibt es auch beim Cockapoo keine Rassestandards, was sein Aussehen betrifft. Je nachdem, welche Gene der Elterntiere am stärksten durchscheinen, sieht der Cockapoo am Ende aus.

Das Fell

Der Hund kann sehr lockiges Fell wie der Pudel haben, glattes wie der Cocker Spaniel oder einen Mix dazwischen. Der Cockapoo ist also eine kleine Wundertüte.

Da der kleine Wirbelwind als geeigneter Hund für Allergiker vermarktet wird, konzentrieren sich die meisten Züchter auf ein längeres, leicht gewelltes oder krauses Fell. Dann gehört diese Rasse zu den Hunden, die besonders wenig haaren.

Die Fellfarben der Hunde sind dabei sehr vielfältig. Schwarz, blond, braun, weiß, cremig – alles ist möglich, oft sind auch mehrere Farben miteinander gemischt.

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Der Körper

Der Körperbau der Hunde ist wie bei den Elterntieren eher schlank und muskulös. Weitere typische Merkmale der Cockapoos sind die buschige Rute, die langen, großen Schlappohren und die schwarze oder dunkelbraune Stupsnase.

Mit einem Cockapoo kann man auch wunderbar wandern.
Mit einem Cockapoo kann man auch wunderbar wandern. ©munro1/iStock

Wie alt wird ein Cockapoo?

Sowohl der Pudel als auch der Cocker Spaniel gelten als sehr gesunde Hunderassen. Deswegen erreichen auch die Cockapoos durchschnittlich ein Lebensalter zwischen 12 und 15 Jahren. Einige Hunde werden bei guter Gesundheit und Pflege sogar bis zu 17 Jahre alt.

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Cockapoo?

Bei den hybriden Hunderassen sind der Charakter und das Wesen stark von den elterlichen Tieren geprägt. Typische Charaktereigenschaften der Cockapoos gibt es also nicht. Stattdessen solltest Du Dir stets die Elterntiere anschauen, ehe Du Dich für einen Welpen entscheidest.

Der Pudel und der Cocker Spaniel gelten als freundliche und fröhliche Hunde. Beide Hunderassen weisen eine hohe Intelligenz und eine starke Loyalität zu ihren Menschen auf. Die Hunde lernen sehr schnell und sind bei entsprechender Erziehung und Beschäftigung sehr gehorsam. Beide Hunderassen sind sehr anhänglich, verschmust und verspielt.

Weder der Cocker Spaniel noch der Pudel sind als Wachhunde geeignet. Vor allem die kleinen Spaniels bellen zwar sehr gern und kündigen Besuch lautstark an, mit einem Leckerli und einer Streicheleinheit schließen sie neue Menschen jedoch ganz schnell ins Herz, egal ob nun Freund oder Einbrecher …

Vorsicht: Jagdtrieb!

Haben Pudel in der Regel keinen ausgeprägten Jagdtrieb, ist dieser beim Cocker Spaniel doch recht stark vorhanden und kann auch beim Cockapoo durchscheinen. Insbesondere das Aufstöbern von „Beute“ liegt dem Cocker Spaniel im Blut. Übernimmt der Cockapoo diese Eigenschaft von seinem Elternteil, kann es durchaus vorkommen, dass Dein tapsiger Hund beim Gassigehen plötzlich schnurstracks im Unterholz verschwindet und mit einer Überraschung zurückkehrt.

Die meisten Cockapoos sind wie ihre Eltern wahre Energiebündel und benötigen viel Bewegung, Auslauf und Spiele im Freien.

Der Cockapoo ist sehr temperatmentvoll.
Doing-doing-doing! Im Cockapoo steckt jede Menge Energie! ©Lewis Cowling/iStock

Woher kommt der Cockapoo?

Über die Geschichte des Cockapoos ist überraschend wenig bekannt. Sicher ist, dass die ersten Cockapoos ungefähr in den 1950er-Jahren in den USA gezüchtet worden sind, indem der Cocker Spaniel mit dem Pudel gepaart wurde. Ob es sich hier um eine gewollte oder zufällige Kreuzung (also einen ursprünglichen Mischling) handelt, weiß man nicht. Zunächst besonders in den USA beliebt, sieht man den Cockapoo mittlerweile auch in Europa und in Deutschland häufig.

Es könnte sein, dass der kleine Cockapoo zumindest indirekt zu der „Entstehung“ des Labradoodles in den 1980er-Jahren beigetragen hat. Durch den Cockapoo und sein oftmals gewelltes oder lockiges Fell sah man, dass man durch die Paarung des Pudels mit einem anderen Hund vor allem sogenannte Allergiker-Hunde gewinnen konnte.

Pudel haaren nur sehr wenig und gelten als besser geeignet für Menschen mit einer Hundehaarallergie. Cockapoos – und alle anderen Hybridhunderassen aus dem Pudel – sind jedoch nicht „hyperallergen“, auch wenn sie oft als solche vermarktet werden. Cockapoos sind bis heute nicht als Rassestandard definiert.

In Deckung! Cockapoo im Anflug!
In Deckung! Cockapoo im Anflug! (Das mit der Energie sagten wir schon, oder?) ©munro1/iStock

Cockapoo: Die richtige Haltung und Erziehung

Die Wundertüte Cockapoo kann bei der Haltung und Erziehung so einige Überraschungen parat halten. Wenn Du Dir einen Welpen beim Züchter anschaust, informiere Dich auf jeden Fall auch über die Elterntiere. So kannst Du Dich besser auf die Erziehung Deines Welpen vorbereiten.

Die Erziehung

Grundsätzlich gilt, dass Du beim Cockapoo von Anfang an auf eine liebevolle und konsequente Erziehung setzt. Sehen die Teddybären auch im Erwachsenenalter generell immer zum Anbeißen niedlich aus, kannst Du Dir bestimmt vorstellen, wie süß erst die Welpen aussehen müssen. Begehe daher nicht einen der neun typischen Erziehungsfehler, Deinem Welpen eine „Gnadenfrist“ zu gönnen, nur weil er besonders jung und flauschig ist.

Die Haltung

Die wuscheligen Hunde gelten als sehr zutraulich, intelligent und lernwillig, sodass die Erziehung gewöhnlich leicht fällt. Der Cockapoo wird aus diesen Gründen, wegen seines Aussehens und wegen seiner geringen Größe gern als Anfängerhund beworben. Dies ist aber nicht ganz richtig. Je nachdem welche Ausprägung die Welpen von ihren Eltern übernehmen, können Cockapoos einen ziemlichen Jagdtrieb entwickeln. Hast Du keine Erfahrung mit Jagdhunden oder bist nicht bereit, mit Deinem Schützling alternative Aufgaben zu bewältigen oder andere zeitintensive Übungen zu machen, die ihn art- und triebgerecht fordern, solltest Du Dir lieber keinen Cockapoo anschaffen.

Auch wird oft der ordentliche Bewegungsdrang der kleinen Hunde unterschätzt. Cockapoos bringen sehr viel Energie mit und benötigen eine dementsprechende Auslastung. Und das mehrere Stunden täglich! Dazu gehören Spiele und Spaß im Freien genauso wie Agility oder Dog Dancing. Die Hunde sind im Regelfall leidenschaftliche Wasserratten und auch Fährtenarbeit macht den intelligenten Wuschelköpfen mit den feinen Nasen sehr viel Spaß.

Von den Pudeln bringen die Hunde eine enorme Intelligenz mit. Um Deinen drollig gelockten Vierpfoter auch geistig bei guter Gesundheit zu halten, sind alle Aufgaben gut, bei denen Köpfchen gefragt ist und die seine Intelligenz herausfordern.

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Viele Locken für viel Liebe: Das ist der Cockapoo.
Viele Locken für viel Liebe: Das ist der Cockapoo. ©munro1/iStock

Welche Pflege braucht der Cockapoo?

Das Fell der Cockapoos benötigt je nach Beschaffenheit mehr oder weniger Pflege. Sind die Haare besonders lockig, solltest Du den Hund idealerweise täglich kämmen. Je mehr Locken der Hund vom Pudel bekommt, umso weniger haart er. Dadurch entfällt auch der jährliche Fellwechsel.

Für eine optimale Pflege solltest Du lockige Cockapoos deshalb auch regelmäßig zum Hundefriseur bringen. Berücksichtigte unbedingt bei der Pflege die Ohren. Unter den großen Schlappohren mit dem dichten Fell kann es bei dieser Rasse bei mangelnder Pflege und Sauberkeit häufig zu Entzündungen kommen.

Die Ernährung des Cockapoos sollte an kleine bis mittelgroße Hunde angepasst sein. Wie bei allen Hunden gilt, auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu achten. Um Blähungen oder Unverträglichkeiten zu vermeiden und Deinen Hund bei guter Gesundheit zu halten, solltest Du bei dessen Ernährung immer ein Auge auf die Zutatenliste des Hundefutters werfen.

Ein wuschelig-kuscheliger Cockapoo.
Wuschelig-kuschelig und einfach tolle Hunde sind Cockapoos, wenn sie richtig gehalten werden. ©munro1/iStock

Welche typischen Krankheiten hat der Cockapoo?

Die Hybridhunde gelten wie ihre Elternteile als sehr gesund. Typische Erbkrankheiten, die zwar selten sind, aber auftreten können, sind unter anderem:

  • Hüftdysplasie
  • Patellaluxation
  • Progressive Retina-Atrophie
  • Von-Willebrand-Erkrankung
  • degenerative Myelopathie.

Besonders bei Cockapoos mit goldfarbenem oder rötlichem Fell besteht die Möglichkeit, dass sie vom Cocker Spaniel auch die sogenannte „Cockerwut“ geerbt haben. Die Cockerwut äußert sich beim Hund in grundlosen Phasen der Aggression.

Der Cockapoo sollte regelmäßig zum Hundefriseur gebracht werden.
Na, ganz gerade ist der Bart nicht mehr. Es wird mal wieder Zeit für den Hundefriseur. ©Nick Hopper/iStock

Was kostet ein Cockapoo?

Die flauschigen Cockapoos werden immer beliebter. Und dementsprechend steigen auch die Preise. Durchschnittlich 1.000 Euro bis 3.000 Euro können Welpen beim Züchter kosten. Da es keinen offiziell anerkannten Rassestandard gibt, existieren auch keine allgemein geltenden Regeln und Kontrollen in der Zucht. Achte bei Welpen deswegen immer auf die gesundheitlichen Zeugnisse der Eltern und andere Nachweise, beispielsweise auf den EU-Impfausweis.

Möchtest Du Deinen Welpen von einem Züchter kaufen, stelle Dich schon mal auf eine längere Wartezeit ein. Viele Züchter gibt es nicht in Deutschland und der Cockapoo ist vor allem aufgrund seines Aussehens und seines kaum haarenden Fells sehr beliebt. Alternativ kannst Du Dich auch im Tierheim nach einem liebenswerten Cockapoo oder einer anderen Schnüffelnase umschauen. Denn egal, ob Lockenschopf oder brav frisiert: Jeder Hund hat ein liebevolles Zuhause verdient. ♥