Grannen beim Hund: Darum sind sie so gefährlich

Grannen beim Hund sind richtig fiese Dinger. Und sie sind leider auch sehr gefährlich. Mit unseren Tipps entdeckst Du sie und kannst schnell helfen.

Grannen beim Hund sind gefährlich
Nach dem Spaß im Feld sorgen Grannen leider oft für ein böses Erwachen. ©smrm1977/iStock
• Grannen sind kleine Pflanzenteile.
• Mit ihren Widerhaken graben sie sich in Fell und Haut.
• Einige kannst Du selbst entfernen, andere besser nicht.

Der Sommer ist eine herrliche Zeit mit Hund: Auf Wiesen und Feldern kann der Vierpfoter in dieser Zeit seinen ganzen tierischen Wahnsinn ausleben, das wunderbare Wetter genießen und durch die Natur streifen.

Schön klingt das, wären da nicht diese fiesen Spielverderber, die leider vielerorts lauern: Grannen. Was die von Deinem Hund wollen und warum das alles andere als harmlos ist, erfährst Du hier.

Was sind Grannen?

Grannen sind vor allem eines: ganz fiese Dinger. Grannen findet man an verschiedenen Gräsern und Getreidesorten wie beispielsweise Gerste, Weizen oder Roggen. Sie sind kleine Borsten mit einer scharfen Spitze und gemeinen Widerhaken, die sich mit ihrer rauen Oberfläche und eben diesen Haken an Kleidung ausgezeichnet festhalten, aber auch in der Haut und in Haaren.

Dass die fiesen Dinger so gut an fast allem haften und sich sogar in die Haut bohren, ist nicht schön, hat aber einen Sinn in der Natur: Denn hat sich eine Granne an einen Hund oder auch an den Körper eines Rehs geheftet, nutzt sie das Tier als Taxi, fährt dort kostenlos mit und erleichtert so die Ausbreitung ihrer Art.

Wann ist Grannenzeit?

Da Grannen an Gräsern und Getreide sitzen, haben sie auch nur dann Saison, wenn diese Gewächse ihre Pflanzenteile gen Himmel recken und im Wind wehen lassen. In unseren Breiten ist die Grannenzeit daher vor allem zwischen Juni und September. Je herbstlicher es wird, umso schlimmer wird übrigens auch die Gefahr durch Grannen beim Hund. Denn sind die Ährenspitzen oder Halme schon gut ausgetrocknet, sind sie besonders hart und widerspenstig und verhaken sich besonders fies im Fell.

Wie fangen sich Hunde Grannen ein?

Grannen lauern leider in den Sommermonaten an allen Ecken. Oder genauer gesagt: an fast jedem Wegesrand. Um sich eine Granne einzuhandeln, muss Dein Vierpfoter also nicht wie die in diesem Artikel gezeigten Hunde zum Getreidefeld-Inspektor werden und quer durch die Ähren sausen – Grannen warten leider auch am Wegesrand auf eine Mitfahrgelegenheit bei Deinem Hund, wenn dort die entsprechenden Pflanzen wachsen.

Wackelt Dein Hund eher gemächlich an diesen Gewächsen vorbei, verhaken sich die Grannen meist nur im Fell. Gibt Dein Schwänzchenwedler aber beim Toben oder Apportieren alles und flitzt mit Maximalgeschwindigkeit durch die Natur, kann sich so eine Granne verdammt tief in die Haut Deines Hundes bohren. Mit Pech pikt sie ihn alternativ in die Nase, dringt ins Ohr ein oder sticht ihn sogar ins Auge.

Wo setzen sich Grannen beim Hund fest?

Grannen beim Hund machen es sich genau da gemütlich, wo sie leichtes Spiel haben. Am häufigsten sind diese Stellen am Körper beim Hund betroffen:

  • Fell
  • Nase
  • Ohr
  • Auge
  • Pfoten bzw. Zwischenzehenraum
  • Leiste
  • Genitalbereich
  • Achsel
Eine Granne können sich Hunde leider schnell einfangen.
Am Getreide sitzen die fiesen, widerspenstigen Pflanzenteile. ©smrm1977/iStock
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Warum sind Grannen gefährlich für den Hund?

Weil Grannen so fies geformt sind, kann Dein Hund sie allein kaum wieder loswerden. Im Gegenteil: Durch Schütteln oder Kratzen kann die Granne mit etwas Pech nur noch tiefer ins Fell oder in die Haut eindringen. Ist sie dort erst einmal angekommen, „wandert“ sie durch die Bewegungen des Hundes nach und nach immer tiefer in den Körper und kann schnell für ernste Folgen sorgen.

Eine Granne in der Haut des Hundes kann beispielsweise eine Entzündung auslösen. Schließlich kommt die Granne nicht allein – sie bringt meist auch jede Menge Bakterien und Pilze mit. Dringen die erst einmal in den Körper Deines Hundes ein, können sie sich in der warmen Umgebung gut ausbreiten und schnell echte Probleme verursachen.

Dringt eine Granne in die Nase Deines Hundes ein, kann sie im schlechtesten Fall über die Atemwege bis in die Lunge gelangen.

Grannen an den Pfoten Deines Hundes stecken besonders oft an den Zehenzwischenräumen und wandern von dort nach oben. Auch hier sind (z. T. auch eitrige) Entzündungen der Pfote nicht selten und vor allem schmerzhaft für Deinen Schwänzchenwedler.

Grannen im Auge des Hundes sorgen besonders oft für eine schmerzhafte Bindehautentzündung. Macht es sich eine Granne im Ohr bequem, kann das widerborstige Ding sogar das Trommelfell verletzen. Das erzeugt große Schmerzen beim Hund.

Grannen beim Hund erkennen: typische Symptome

Grannen beim Hund sind nicht sehr groß, aber sie können für deutliche Symptome sorgen, also für Anzeichen, dass etwas mit Deinem Wautz nicht stimmt. Achte genau darauf, wenn sich etwas am Verhalten Deines Hundes ändert. Eine Granne oder auch etwas anderes könnte der Grund dafür sein.

Wichtig: Auch wenn Du keine Granne siehst, kann sie gut und gern die Ursache für die Symptome sein. Denn ist einer der Plagegeister erst einmal ins Ohr oder die Schnuppernase gewandert, kannst Du sie nicht mehr sehen. Dein Hund merkt sie aber ganz genau, wenn sie ihn von dort aus piesackt.

Die typischen Symptome für Grannen beim Hund sind diese:

  • Niesen
  • Nasenausfluss
  • Kratzen
  • Schütteln
  • Kopfschiefhalten
  • Schlecken
  • Humpeln
  • gerötetes oder geschwollenes Auge
  • tränendes Auge
  • Schwellungen

Je nachdem, wo der ungebetene Gast (die Granne) sitzt, zeigen sich unterschiedliche Symptome beim Hund. Steckt die Granne in der Nase, kann es zu Niesen oder Nasenausfluss, aber auch zu Schütteln kommen.

Ist die Granne ins Ohr gerutscht, kratzen sich Hunde oft intensiv am Ohr, schütteln den Kopf oder halten ihn schief.

Bei einer Granne im Auge kommt es meist zu einer Rötung. Das Auge tränt außerdem oft und schwillt ggf. an. Viele Hunde kneifen das betroffene Auge dann leicht zu, um den Schmerz zu verringern. Das sieht zwar aus, als würde Dir Dein Hund zuzwinkern, nimm das Symptom aber unbedingt ernst, denn für Deinen Hund ist das alles andere als niedlich oder schön.

Bei Grannen an den Pfoten lecken sich Hunde oft intensiv die betroffenen Stellen. Steckt die Granne besonders ungünstig, humpeln einige Tiere auch. Prüfe dann, welche Pfote betroffen ist und sieh einmal genauer nach.

In allen Fällen kann es außerdem zu schmerzhaften Schwellungen kommen.

Doings, doings, Granne im Fuß
Doings, doings, Granne in der Pfote … ©BiancaGrueneberg/iStock
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Grannen beim Hund entfernen

Wie oben schon beschrieben, können Grannen trotz ihrer geringen Größe für ziemlich großen Ärger sorgen. Achte daher unbedingt darauf, wo Dein Wautz entlangwuselt und ob er evtl. einen der lästigen „Fahrgäste“ an Bord hat.

Hast Du eine Granne entdeckt, kannst Du sie in einigen Fällen selbst entfernen, in anderen solltest Du diese Aufgabe Deinem Tierarzt bzw. Deiner Tierärztin überlassen.

Wann kannst Du Grannen beim Hund selbst entfernen?

Stecken Grannen nicht tief in der Haut, sondern haben sie sich nur im Fell Deines Hundes verfangen, kannst Du sie problemlos einfach selbst entfernen. Pass aber auf, dass sich die fiesen, widerborstigen Dinger beim Entfernen nicht in Deinen Fingern verhaken. Handschuhe (z. B. Gartenhandschuhe) sind eine gute Wahl, bevor Du den Grannen an den Kragen gehst.

Aus dem Fell zupfst Du sie vorsichtig heraus. Sitzt die Granne sehr fest, hilft eine Schere.

Wann sind Grannen beim Hund ein Fall für den Tierarzt oder die Tierärztin?

Sobald die Granne es sich nicht nur im Fell Deines Hundes gemütlich gemacht hat, sondern in der Haut steckt, solltest Du die Sache Deinem Tierarzt oder Deiner Tierärztin übergeben. Würdest Du an der Granne ziehen, könnte sie sich durch die Widerhaken nur noch mehr in der Haut verkanten. Im schlimmsten Fall brichst Du nur das äußere Ende ab und ein Teil davon bleibt im Hund stecken. Das gilt besonders dann, wenn die Granne nicht „nur“ in der Leiste oder Achsel steckt, sondern im Ohr oder der Nase Deines Hundes.

Der Tierarzt oder die Tierärztin hat den geschulten Blick und auch das nötige „Werkzeug“, um zu erkennen, ob die Granne schon größeren Schaden bei Deinem Hund angerichtet hat. Er oder sie kann durch schnelles Handeln dann weiteren Ärger und vor allem Leid und Schmerzen bei Deinem Tier verhindern.

Der Tierarzt oder die Tierärztin wird das lästige Ding dann entfernen, die Wunde versorgen und ggf. nötige Medikamente geben oder verschreiben. In ungünstigen Fällen kann es sein, dass die Granne operativ entfernt werden muss.

Kann man Grannen beim Hund vorbeugen?

Ganz vermeiden kannst Du Grannen beim Hund nicht. Schließlich soll Dein Schwänzchenwedler draußen in der Natur ganz Hund sein dürfen und sich dort nach Herzenslust austoben können.

Mit einigen Tipps kannst Du Grannen dennoch vorbeugen: Lasse Deinen Hund beispielsweise nicht wie in unseren Fotos hier gezeigt, quer durch Getreidefelder rennen oder springen. Zum einen findet das der Landwirt oder die Landwirtin nicht sonderlich großartig, zum anderen ist die Gefahr für Grannen dabei besonders groß.

Du kannst in der Grannensaison außerdem das Fell Deines Hundes etwas kürzen. Lass Dich dazu aber vorab von Deinem Tierarzt, der Tierärztin oder Deinem Hundefriseur bzw. der -friseurin beraten. So haben es die lästigen Pikser schwerer, sich im Fell zu verfangen. Vor allem an den Pfoten lohnt sich das. Extratipp: Hat Dein Wautz besonders flauschige Pfoten, mache sie für die Grannen-Inspektion nass. So kannst Du die gemeinen Dinger besser finden und Pfote für Pfote ertasten.

Suche Deinen Hund außerdem nach Spaziergängen immer sorgfältig ab. Das kannst Du mit der Suche nach Zecken verbinden, die ebenfalls kein Mensch am Hund braucht und die Du immer möglichst bald von Deinem Hund verjagen solltest. Mache diese „Absuche“ zu einem kuscheligen Schmusemoment mit Deinem Hund. So könnt Ihr das Wundervolle mit dem Nützlichen verbinden.

Wir wünschen Dir und Deinem Hund einen wundervollen Sommer! ♥


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