HCM bei der Katze (hypertrophe Kardiomyopathie)

HCM bei der Katze kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Früh erkannt, lässt sich die Erkrankung aber oft gut behandeln. Diese Symptome sind entscheidend.

HCM bei der Katze: Das Herz eines Kätzchens wird abgehört
Herzgeräusche können ein Zeichen für HCM bei der Katze sein. ©Zarina Lukash/iStock
• HCM steht für hypertrophe Kardiomyopathie.
• Sie ist die häufigste Herzkrankheit bei Katzen.
• Früh behandelt, kann man vielen Katzen recht gut helfen.

HCM bei der Katze: Was ist die hypertrophe Kardiomyopathie?

HCM ist die Abkürzung für hypertrophe Kardiomyopathie. Sie ist die häufigste Herzerkrankung bei Katzen. Bei einer Katze mit HCM ist der Herzmuskel der linken Herzkammer verdickt.

Von der HCM gibt es zwei verschiedene Arten. Man unterscheidet:

  • primäre HCM
  • sekundäre HCM

Der Unterschied dieser beiden Arten liegt in der Ursache für die Erkrankung.

Ursachen: Wie entsteht HCM bei der Katze?

Die primäre HCM ist genetisch bedingt. Das heißt, dass die Elterntiere ihren Kitten die Anlagen für eine hypertrophe Kardiomyopathie mitgegeben haben.

Die sekundäre HCM ist streng genommen nicht der richtige Begriff. Er wird daher auch kaum verwendet. Hier ist der verdickte Herzmuskel nämlich nicht der Ausgangspunkt des Problems. Stattdessen wird der Muskel dicker, weil die Katze ganz andere Probleme hat. Bluthochdruck kann dazugehören. Außerdem ist ein verdickter Herzmuskel durch eine Schilddrüsenüberfunktion oder durch Aorten(klappen)stenosen (das ist ein Herzklappenfehler) möglich.

Welche Katzenrassen sind besonders gefährdet?

Die primäre HCM ist leider typisch für bestimmte Katzen. Vor allem diese Katzenrassen sind für die genetische Veranlagung bekannt:

Wichtig: Die primäre HCM kann grundsätzlich auch bei allen anderen Katzenrassen auftreten, sogar bei der Hauskatze.

Wie gefährlich ist HCM für die Katze?

HCM tritt bei der Katze nicht von heute auf morgen auf. Sie entwickelt sich nach und nach. Wird die hypertrophe Kardiomyopathie vom Tierarzt oder der Tierärztin in einem frühen Stadium erkannt, kann er oder sie Deiner Katze meist recht gut helfen. Mit der richtigen Therapie lässt sich die Erkrankung dann in der Regel gut bremsen. Leider gibt es jedoch auch Ausnahmen. Dann kommt es trotz Therapie zu einem schweren Verlauf.

Sehr gefährlich wird die hypertrophe Kardiomyopathie bei der Katze, wenn die Erkrankung nicht erkannt wird und die Symptome nicht zur richtigen Diagnose führen. Dann kann sich der Herzmuskel immer weiter verdicken, es können Blutgerinnsel entstehen. Die können die Hauptschlagader verschließen und so die Durchblutung stark einschränken. Bei einigen Katzen führt das zu einer Schwächung und irgendwann auch zu einer Lähmung der Hinterbeine.

Und bedauerlicherweise geht die Liste noch weiter: Außerdem kann sich nämlich ein Lungenödem bilden (das ist Wasser in der Lunge) oder ein Liquidothorax (das ist Wasser im Brustraum). Im schlimmsten Fall droht sogar der plötzliche Herztod.

Hypertrophe Kardiomyopathie bei der Katze (HCM)
Halt‘ still, kleiner Schatz. Wir wollen doch nur Dein Herzchen hören. ©Zarina Lukash/iStock
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HCM erkennen: Welche Symptome treten bei der hypertrophen Kardiomyopathie auf?

Leider bleibt die HCM bei Katzen oft über längere Zeit unerkannt. Einige Flauschpfoten tapsen damit über Monate oder sogar Jahre durch die Welt, ohne dass die Erkrankung erkannt wird.

Umso wichtiger ist es, Deinen felligen Schatz hier und da zur Kontrolle zum Tierarzt oder der Tierärztin zu bringen, auch wenn Deine Katze keine Symptome zeigt. So habt Ihr bessere Chancen, Gefährliches wie die hypertrophe Kardiomyopathie schneller zu erkennen.

Behalte Deine Katze zusätzlich immer gut im Blick. Du kennst und liebst sie und kannst Veränderungen am schnellsten erkennen. Achte daher auf diese Symptome, die auf eine HCM bei der Katze hinweisen können:

Häufig liest man, dass auch Husten bei der Katze eines der Symptome für die hypertrophe Kardiomyopathie sei. Das stimmt so aber nicht. Husten ist kein typisches Symptom für die Herzerkrankung.

Diagnose: Wie kann man HCM bei der Katze feststellen?

Meist bemerkt der Tierarzt oder die Tierärztin bei der Untersuchung eine höhere Herzfrequenz und Herzgeräusche. Er oder sie wird dann für die Diagnose in der Regel den Blutdruck Deiner Katze messen, ihr Blut abnehmen, um ein Blutbild anfertigen zu lassen, und eine Ultraschalluntersuchung vom Herz machen. Im Ultraschall kann der Tierarzt oder die Tierärztin den verdickten Herzmuskel erkennen.

In einigen Fällen wird zusätzlich eine Röntgenaufnahme vom Brustraum der Katze gemacht. Vor allem bei Katzen mit Atemnot ist das sinnvoll. So lassen sich auch Flüssigkeitsansammlungen im Brustraum und in der Lunge erkennen.

Grafik: ein Herz mit hypertropher Kardiomyopathie (HCM)
Bei der hypertrophen Kardiomyopathie ist der Herzmuskel der linken Herzkammer verdickt. ©Alkov/iStock

Therapie: Wie kann man HCM bei der Katze behandeln?

Hat der Tierarzt oder die Tierärztin festgestellt, dass Deine Flauschpfote tatsächlich eine hypertrophe Kardiomyopathie hat, wird er oder sie schnell eine mögliche Behandlung bzw. Therapie vorschlagen. Wie die aussieht, hängt vor allem vom Stadium der Erkrankung ab.

Im frühen Stadium ist nicht immer gleich eine Therapie nötig. Später können Beta-Blocker oder Kalzium-Kanal-Blocker sinnvoll sein. Sie senken die Herzfrequenz. Gegen Herzrhythmusstörungen helfen Antiarrhythmika.

Häufig bekommen Katzen mit HCM Medikamente zur Entwässerung. Man nennt sie auch Diuretika. Damit will man einem Lungenödem vorbeugen. Das kann leider sehr plötzlich entstehen und Deine Katze in große Gefahr bringen. Außerdem bekommen Katzen mit HCM häufig Gerinnungshemmer. Sie beugen Blutgerinnseln vor, die zu schlimmen Folgen führen können.

Zeigen sich bereits Stauungen in den Blutgefäßen, muss die Katze zur Behandlung sofort stationär aufgenommen und intensivmedizinisch betreut werden.

Wie gut sich die Therapie bzw. Behandlung bei HCM umsetzen lässt, hängt stark von der Katze ab. Ist es sehr schwer, der Katze z. B. Tabletten zu geben, müssen evtl. andere Wege für die Therapie gefunden werden.

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Prognose: Was bedeutet HCM für Deine Katze?

Fangen wir mit den guten Nachrichten an: Viele Katzen können trotz HCM noch viele glückliche und lebenswerte Jahre mit ihren Halterinnen und Haltern verbringen. Wie viel Zeit jedem einzelnen Tier bleibt, lässt sich jedoch so gut wie nicht sagen. Jede Katze ist anders und auch der Krankheitsverlauf unterscheidet sich von Tier zu Tier.

Grundsätzlich gilt aber: Je früher die hypertrophe Kardiomyopathie bei der Katze erkannt wird, umso besser kann man dem Tier mit der richtigen Behandlung helfen. Die Prognose ist außerdem meist recht gut, wenn die Verdickung des linken Herzmuskels nur gering ist.

Haben sich allerdings bereits Wassereinlagerungen in der Lunge gebildet oder kam es bereits zu einer Thromboembolie (einem Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel) sind die Aussichten für die Katze leider deutlich schlechter. In diesem Stadium sind die Möglichkeiten der Behandlung deutlich begrenzt.

Kann man HCM vorbeugen?

Verhindern kannst Du HCM bei der Katze nicht. Aber Du kannst einiges dafür tun, die Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen. So kann die Therapie früher beginnen und Deine Katze kann sich noch über viele schöne Jahre mit Dir freuen – und umgekehrt.

Gehört Deine Katze zu einer der besonders gefährdeten Katzenrassen (s. o.), ist es sinnvoll, das Herz regelmäßig per Ultraschall untersuchen zu lassen. Vor allem, wenn Du Züchter bist, solltest Du Deine Katze vor der Zucht von einem Kardiologen (das ist ein Herzspezialist) genau ansehen lassen.

Wichtig: Es gibt auch Gentests, die das Risiko für eine hypertrophe Kardiomyopathie anzeigen können sollen. Sie werden von Fachleuten jedoch kritisch gesehen.

Wir wünschen Dir und Deiner Katze alles Gute! ♥


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