Malinois (Belgischer Schäferhund): Das macht ihn aus

Der Malinois (Belgischer Schäferhund) ist vollgepackt mit Energie. Erfahre hier mehr über den Arbeiter und wie man den Namen wirklich ausspricht.

Malinois
„Und jetzt? Und jetzt? Und jetzt?“ Ein Belgischer Schäferhund ist immer für die nächste Aufgabe zu haben. ©Sansargo/iStock
• Der Malinois will vor allem eines: arbeiten.
• Seine Energie und Intelligenz machen ihn zum perfekten Polizeihund.
• Dieser Rasse ist nicht jeder gewachsen.

Würde man eine Schulklasse aus Hunden zusammensetzen, wäre der Malinois eindeutig der wissbegierige Streber in der ersten Reihe. Mit in seiner Intelligenz-Clique wären vermutlich der Border Collie und der Australian Shepherd.

Ein Belgischer Schäferhund, wie der Malinois auch heißt, ist ein sehr intelligenter und aufmerksamer Hund, der fast schon explodiert vor Lern- und Arbeitsfreude. Gleichzeitig gilt die Rasse als sensibel und anhänglich.

Lerne in unserem Rasseporträt den Malinois (Aussprache: maliˈnwɑ) richtig kennen und erfahre alles über das Aussehen, den Charakter, die Gesundheit, Erziehung und Pflege der fleißigen Hunderasse.

Belgischer Schäferhund
Malinois im Anflug! Diese Hunde sind echte Energiepakete! ©Sansargo/iStock
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Wie sieht ein Malinois aus?

Der Malinois wird oft mit dem Deutschen Schäferhund verwechselt. Tatsächlich sieht die Rasse aus wie eine kurzhaarige Version ihres deutschen Nachbars. Doch wenn man genau hinschaut, sieht man einige Unterschiede zum Deutschen Schäferhund. So ist der Körperbau des Malinois etwas quadratischer und wirkt leichter. Die Hunde sind schlank und wirken in ihrer Bewegung stets wendig.

Ein besonderes Kennzeichen des Malinois sind seine großen Stehohren. Fast schon wie bei einem Hasen stehen diese lang und groß vom Kopf ab. Geheimnisse sollte man in der Hundeschulklasse also nicht austauschen, denn der Malinois hört alles, selbst in der ersten Reihe!

Ein weiteres besonderes Kennzeichen der Hunde ist die schwarze Maske im Gesicht, eine dunkle Einfärbung des Fells.

Das Fell an sich ist kurz. Die Farbvarianten reichen von rotbraun bis falb. Nach dem Standard ist beim Hund eine schwarze Verfärbung der Haarspitzen erwünscht, die sogenannte schwarze Wolkung.

Der Malinois ist übrigens keine Hunderasse an sich, sondern wird als Varietät des Belgischen Schäferhundes angesehen. Den Belgischen Schäferhund gibt es auch in den Varianten Laekenois, Tervueren und Groenendael. Das Fell aller vier Varietäten unterscheidet sich stark voneinander. Alle anderen Äußerlichkeiten wie die Größe, das Gewicht sowie die Charakterzüge sollen ansonsten bei allen Hunden gleich sein.

Ein Belgischer Schäferhund (Malinois)
Ein Anfängerhund ist ein Belgischer Schäferhund leider nicht. Dafür ist er zu anspruchsvoll in der Haltung. ©Sansargo/iStock

Wie groß ist ein Malinois?

Der Malinois gehört zu den großen Hunderassen. Rüden erreichen eine durchschnittliche Widerristhöhe zwischen 60 und 66 cm. Hündinnen erlangen eine Größe zwischen 56 und 62 cm.

Lies dazu auch: Die größten Hunderassen der Welt

Wie schwer ist ein Malinois?

Ein Belgischer Schäferhund ist generell ein schlanker Hund, der schnell und wendig reagieren können soll. Sein durchschnittliches Gewicht ist also eher gering im Vergleich zu anderen Hunderassen, erst recht im Vergleich zu den schwersten Hunden der Welt. Rüden bringen zwischen 25 und 30 kg und Hündinnen zwischen 20 und 25 kg auf die Waage.

Wie alt wird ein Malinois?

Der Belgische Schäferhund und damit auch der Malinois gehört zu den Hunderassen mit einer robusten Gesundheit. Durchschnittlich ist beim Malinois mit einer Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahren zu rechnen.

Ein Malinois (Belgischer Schäferhund)
Apportierspiele liebt der Malinois … genau wie jede andere Aufgabe, die ihn fordert. ©Sansargo/iStock
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Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Malinois?

Wie die meisten heutigen Arbeitshunde wurde der Malinois früher vor allem als Hüte- und Treibhund eingesetzt. Seine Intelligenz, seine Leistungskraft, sein Lernwille und seine Ausdauer sind bis heute sehr geschätzt.

Der Belgische Schäferhund im Allgemeinen und der Malinois im Speziellen wird vor allem in Belgien, den Niederlanden und in Frankreich als Diensthund für Polizei, Militär und in anderen Bereichen eingesetzt.

Der Bewegungsdrang des Malinois ist beachtlich. Nicht selten sieht man ihm seine Aufregung, endlich etwas (sinnvolles) tun zu können, geradezu an. Die Hunde sind lebhaft und haben viel Temperament.

Die Bindung der Hunde an ihre Familie und vor allem ihre Führungsperson ist sehr eng. Malinois gelten als treu und anhänglich. Und diese Hunde haben echte Größe:  Ihr Charakter gilt als gefestigt, mutig und angstfrei. Sie sind ideale Wachhunde, denn ihre Aufgabe, Haus, Hof und Familie vor Eindringlingen zu beschützen, nehmen sie sehr ernst.

Der Schutztrieb der Schäferhunde ist ebenfalls stark ausgeprägt. Eine umfassende Sozialisierung ist also unumgänglich, denn der Hund muss lernen, dass nicht jeder Briefträger ein Staatsfeind Nr. 1 ist.

Malinois als Schutzhund
Der Belgische Schäferhund wird häufig auch als Schutzhund ausgebildet. ©nordantin/iStock

Die Geschichte des Malinois

Wie alt die Rasse der Belgischen Schäferhunde wirklich ist, kann man heute nicht mehr sagen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden in Belgien und den Niederlanden Hüte- und Treibhunde bunt miteinander gemischt. Nicht ihr Äußeres stand im Vordergrund, sondern stets ihr Können und Fleiß beim Hüten und Beschützen von Schafherden und anderem Nutzvieh.

Erst 1891 begannen ernsthafte Bemühungen, den Schäferhund als Rasse zu definieren und einen Standard festzulegen. Es wurden mehrere Hundeclubs gegründet. Diese waren sich jedoch notorisch uneinig darüber, wie der Standard des Belgischen Schäferhundes eigentlich aussehen sollte. Besonders die zulässigen Fellvarianten beim Hund wechselten noch bis Ende des 20. Jahrhunderts hin und her.

Als Ergebnis gibt es heute den Belgischen Schäferhund in vier anerkannten Varietäten:

  1. Malinois
  2. Groenendael
  3. Laekenois und
  4. Tervueren.

Alle Hunde sind nach belgischen Städten benannt. Der Malinois hat seinen Namen von der Stadt Malines oder Mechelen im flämischen Sprachgebiet erhalten.

Malinois als Polizeihund
Ein Belgischer Schäferhund eignet sich außerdem perfekt für den Polizeidienst. ©Mihajlo Maricic/iStock

Malinois: Die richtige Haltung und Erziehung

Der Malinois ist ein eingefleischter Arbeitshund. Er benötigt dementsprechend auch eine artgerechte Haltung und Erziehung. Der sehr intelligente Hund gilt erst mit etwa drei Jahren als ausgewachsen. (Lies dazu auch: Intelligente Hunderassen –Die 10 schlausten Hunde der Welt) Die Erziehung des Hundes erstreckt sich also über einen langen Zeitraum.

Besonders wichtig sind vor allem eine frühe und intensive Sozialisierung und liebevolle Konsequenz in der Erziehung. Die Hunde haben das Hüten und Schützen instinktiv im Blut. Deswegen muss ihnen aber auch beigebracht werden, dass sie ihre „Herde“ nicht vor jedem vorbeifahrenden Radfahrer schützen müssen.

Die Hunde sind sehr sensibel, weshalb Strenge nichts in der Erziehung zu suchen hat. Vielmehr gefragt sind hier Ruhe, Gelassenheit, Konsequenz und vor allem ganz viel Liebe.

Die fleißigen Hunde platzen zudem nur so vor Tatendrang. Wird der Hund nicht als Diensthund wie beim Militär, bei der Polizei oder in ähnlichen Bereichen eingesetzt, benötigt er einen angemessenen Ausgleich. Und das bedeutet für Dich: Sport, Sport, Sport. Agility, Hundesport, Apportierspiele und geistige Auslastungen sind aus der Haltung des Malinois nicht wegzudenken.

Lies dazu auch: Top 5 – Intelligenzspiele für Hunde

Aufgrund seiner Intelligenz und seinem Arbeitseifer ist der Malinois kein Anfängerhund. Er sollte nur von erfahrenen Hundehaltern aufgenommen werden.

Schäferhund mit zwei Malinois
Zweimal Malinois (Mitte und links) und einmal Deutscher Schäferhund (rechts). ©Sansargo/iStock

Welche Pflege braucht der Malinois?

Die Pflege des Malinois erweist sich im Gegensatz zu seiner Haltung als eher anspruchslos. Das kurze Fell sollte regelmäßig gebürstet und auf eine gute Hygiene bei den Zähnen und den Ohren geachtet werden. Da die Schäferhunde so arbeitseifrig sind, solltest Du ihnen beibringen, auch mal ruhig sitzen- oder liegenzubleiben. So klappt die Pflege viel besser.

Zu einer guten Pflege gehört außerdem eine gute Ernährung. Da die Schäferhunde sehr viel Energie verbrennen, bietet sich hier vor allem Hundefutter mit viel Protein und gesunden Nährstoffen an. Aber auch gegen den einen oder anderen Hundesnack hat der Malinois nichts einzuwenden.

Diese Hunderasse zeigt hin und wieder Wolfskrallen an den Hinterbeinen. Um Verletzungen zu vermeiden, hältst Du sie immer möglichst kurz.

Ein junger Malinois im Training
Die Sozialisierung und Ausbildung des Belgischen Schäferhundes sollte möglichst früh beginnen. ©Sansargo/iStock

Welche typischen Krankheiten hat der Malinois?

Der Belgische Schäferhund und vor allem der Malinois gilt als ausgesprochen robuste und gesunde Hunderasse. Züchter achten streng auf die Gesundheit ihrer Welpen und Erbkrankheiten kommen nur selten vor.

Der Malinois kann dennoch anfällig für die Ellbogendysplasie sein. Seltener können Hautkrankheiten und Allergien auftreten. Über weitere schwere Erbkrankheiten ist nichts bekannt.

Malinois apportiert einen Besen
So, dieser Malinois fegt noch einmal flink durch und dann haben wir auch alles Wichtige über ihn erfahren. ©Sansargo/iStock

Was kostet ein Malinois?

Der Malinois gilt als die meistverbreitete Varietät des Belgischen Schäferhundes. Dennoch gibt es die Hunderasse in Deutschland eher selten und damit auch nur wenige Züchter. Möchtest Du Dir einen solchen Welpen kaufen, rechne mit Preisen ab 1.000 Euro. Achte unbedingt darauf, dass der Züchter seriös ist. Nur so kannst Du sicher sein, einen Hund mit gutem Wesen und besten Voraussetzungen für eine gute Gesundheit zu kaufen.

Hast Du die Möglichkeit zu reisen, kannst Du Dich auch in Belgien nach einem süßen Welpen umschauen. Dort gibt es deutlich mehr Züchter, die sich auf den fleißigen Malinois spezialisiert haben.

Aber es müssen natürlich nicht immer Welpen sein. Aufgrund seiner anspruchsvollen Aufzucht und seines unermüdlichen Arbeitseifers sind einige Hundehalter schnell mit dem Malinois überfordert. Der Hund landet dann leider oft im Tierheim. Fühlst Du Dich fähig und bereit, dem Energiebündel ein liebevolles Zuhause zu geben, schaue Dich auf jeden Fall auch im Tierheim um. Vielleicht findest Du ja direkt hier Deinen neuen Freund fürs Leben. ♥