Rhodesian Ridgeback: Charakter, Aussehen, Herkunft

Der Rhodesian Ridgeback ist elegant, aber ein echtes Kraftpaket. Und das aus gutem Grund, denn was dieser Hund jagt, ist fast unglaublich!

Rhodesian Ridgeback
Elegant, muskulös und mutig wie kaum ein anderer ist der Rhodesian Ridgeback. ©AsyaPozniak/iStock
• Der Rhodesian Ridgeback ist ein traumhaft schöner Hund.
• Sein Fell hat eine ganz bestimmte Besonderheit.
• Im Ernstfall nimmt es der Hund auch mit einer ganz besonderen Tierart auf.

Der Rhodesian Ridgeback ist gewissermaßen ein Superstar unter den Hunderassen: Man erkennt ihn sofort, selbst wenn man sich zuvor noch nicht mit der südafrikanischen Rasse auseinandergesetzt hat. Sein Markenzeichen und Namensgeber ist ein Streifen Fell auf dem Rücken, der in die entgegengesetzte Richtung des restlichen Fells wächst.

Doch die Hunde mit dem „Ridge“ fallen nicht nur äußerlich auf. Sie gelten als sehr selbstbewusst, intelligent, ausgeglichen, menschenbezogen und treu, jedoch keinesfalls als unterwürfig. Willst Du einen Ridgeback in Deine Familie aufnehmen, solltest Du Dich vorab unbedingt gut über den Hund informieren. Die stolzen Schönheiten sind alles andere als Anfängerhunde.

In unserem Rasseporträt haben wir alle wichtigen Informationen rund um die Rasse zusammengefasst: vom Aussehen über den Charakter bis zur Erziehung, Pflege und Gesundheit.

Wie sieht ein Rhodesian Ridgeback aus?

Das auffälligste optische Kennzeichen der Ridgebacks ist eindeutig der Haarkamm auf dem Rücken. Der Kamm zieht sich entlang der Wirbelsäule von den Schulterblättern bis zum Ansatz der Rute. Der Ridge ist eigentlich ein angeborener medizinischer Defekt. Er wird durch eine (sehr) milde Form einer Dermalsinus, also einer Hautöffnung, hervorgerufen. Da der prägnante Streifen als „optisch schön“ gilt, wurde er in der Zucht seitdem stark präferiert. Es gibt jedoch auch Welpen, die ohne dieses auffällige Merkmal auf die Welt kommen.

Der Körperbau der Hunde ist kräftig, mit deutlich sichtbaren Muskeln und einer breiten, gewölbten Brust. Der Kopf ist breit mit einer langen, kräftigen Schnauze und eng anliegenden Schlappohren. Auffällig ist auch das kurze, dichte und glatte Fell der Hunderasse. Es gibt es in den wunderschönen Farbtönen Hellweizen bis Rotweizen. Insgesamt soll das Aussehen der Hunde Kraft, Eleganz und Wendigkeit ausstrahlen, was mit ihrer Vergangenheit als Treib- und Jagdhunde zusammenhängt.

Ein Rhodesian Ridgeback mit Brustgeschirr
Auslastung ist alles, sonst kommen die intelligenten Hunde schnell auf dumme Ideen. ©Aleksandr Zotov/iStock

Wie groß ist ein Rhodesian Ridgeback?

Die Hunde gehören zu den großen Hunderassen mit einer durchschnittlichen Widerristhöhe zwischen 63 cm und 69 cm bei Rüden. Hündinnen werden zwischen 61 cm und 66 cm groß.

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Wie schwer ist ein Rhodesian Ridgeback?

Trotz ihrer Größe zeichnen sich die Ridgebacks durch einen schlanken Körperbau aus. Das spiegelt sich auch in ihrem Gewicht wider: Rüden sollten durchschnittlich 36 kg und Hündinnen 32 kg wiegen.

Wie alt wird ein Rhodesian Ridgeback?

Die durchschnittliche Lebenserwartung der Ridgebacks liegt bei etwa zehn Jahren. Das ist ähnlich wie bei den meisten anderen großen Hunderassen. Bei guter Gesundheit und Pflege können die schönen Hunde sogar bis zu zwölf Jahre alt werden.

Der Rhodesian Ridgeback ist ein Hund für erfahrene Halter
Da geht was gegen den Strich: Der Ridge auf dem Rücken ist charakteristisch für die Ridgebacks. ©tkatsal/iStock

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Rhodesian Ridgeback?

Der Charakter des Ridgebacks ist geprägt von seiner Vergangenheit als fleißiger und ausdauernder Jagdhund in den kargen und wilden Landschaften Südafrikas. Er ist klug, selbstbewusst, lernwillig und ausgeglichen. Gleichzeitig ist er auch sehr sensibel und besitzt einen ziemlichen Dickschädel.

Erhält der Hund eine Aufgabe, die ihm Spaß macht und deren Sinn er versteht, stürzt er sich voller Elan und Begeisterung in die Arbeit. Ergibt die Aufgabe jedoch keinen Sinn für den Ridgeback, stellt er sich quer und geht gern seinen eigenen Weg.

Der Hund gilt als sehr freundlich und liebevoll gegenüber seiner Familie, während er bei fremden Menschen und Hunden zurückhaltend und misstrauisch auftritt. Er gilt als nervenstark und nicht aggressiv mit einer mittleren Reizschwelle. Er zögert jedoch nicht, in für ihn brenzligen Situationen seine Bezugspersonen zu schützen, im Notfall auch mit Gewalt. Auch sein Jagdtrieb ist relativ stark ausgeprägt und kann in unerwarteten Situationen ausbrechen.

Seinen Bezugspersonen gegenüber zeigt er sich loyal und verschmust, doch keineswegs unterwürfig oder abhängig. Der Hund besitzt durchaus seinen Stolz und ist nicht bereit, jede für ihn „lächerliche“ Entscheidung mitzumachen.

Hunderasse Rhodesian Ridgeback
Also wenn wir Löwe wären … wir hätten Angst! ©AsyaPozniak/iStock

Woher kommt der Rhodesian Ridgeback?

Der selbstbewusste und stolze Charakter des Rhodesian Ridgebacks passt sehr gut zu seiner Ursprungsgeschichte im südlichen Afrika. Bereits vor der Kolonialisierung des Kontinents wurden die Vorfahren des Ridgebacks von den Einheimischen teils domestiziert und für die Jagd und zum Schutz eingesetzt. Von diesen Vorfahren stammt auch der charakteristische Ridge auf dem Rücken.

Als Südafrika ab dem 17. Jahrhundert kolonialisiert wurde, zeigten sich die jagdverrückten Kolonialherren begeistert von den Eigenschaften und der robusten Gesundheit der afrikanischen Großhunde. Sie begannen ihre eigenen mitgebrachten Hunde mit ihnen zu kreuzen. Darunter waren u. a. Hunderassen wie Doggen, Terrier und Windhunde. Dadurch sollte ein Hund „erschaffen“ werden, der das raue Klima Südafrikas gewohnt ist. Gleichzeitig sollte er kräftig, flink und mutig genug sein, um selbst gefährliches Großwild wie Löwen in Schach halten zu können! Und tatsächlich traut sich der Hund selbst an die Großkatzen heran!

Im Jahr 1922 wurde im damaligen Rhodesien – dem heutigen Simbabwe – das erste Mal die Hunderasse Rhodesian Ridgeback als Standard registriert. Als Ursprungsland wird heutzutage dennoch meistens Südafrika angegeben, wie beispielsweise bei der FCI (Fédération Cynologique Internationale).

Im südlichen Afrika gilt der Hund nach wie vor als populärer Wach- und Schutzhund, besonders auf Farmen und in ländlichen Gebieten. Nach Europa gelangte die Rasse relativ spät: Der erste Wurf in Deutschland kam erst 1974 auf die Welt. Über die Jahre hat sich die Hunderasse jedoch auch hier als beliebter, wenn auch anspruchsvoller Wach- und unter bestimmten Bedingungen auch als Familienhund etabliert.

Rhodesian Ridgeback im Rasseportrait
Bei guter Pflege und Ernährung werden die Hunde etwa zehn bis zwölf Jahre alt. ©AsyaPozniak/iStock

Rhodesian Ridgeback: Die richtige Haltung und Erziehung

Das Geheimnis einer optimalen Erziehung der südafrikanischen Hunde mit dem außerordentlichen Charakter liegt in der Balance zwischen Konsequenz, Ruhe, Geduld und Liebe. Hat der Hund bei erzieherischen Maßnahmen Spaß und erkennt einen Sinn, so ist er begeistert dabei und lernt sehr schnell. Fühlt er sich jedoch zu sehr unter Druck gesetzt, stellt er sich meistens quer.

Als Königsweg der Erziehung – wie auch bei den meisten anderen Hunderassen – gilt die positive Verstärkung. Ungeduld, Frustration, Ärger, Aggression oder Unsicherheit bei seinen Bezugspersonen wirken sich negativ in der Entwicklung des Hundes aus. Sie haben daher nichts in der Erziehung zu suchen.

Die Welpen sind generell sehr wild und energiegeladen. Und die Pubertät der Ridgebacks hält bis zum stolzen Alter von drei Jahren an. Der Bewegungsdrang der Hunde ist sehr groß und sollte mit täglichen körperlichen und geistigen Übungen berücksichtigt werden.

Die südafrikanischen Hunde sind weite, freie Ebenen gewohnt, weshalb zur Haltung ein Garten und viel Freilauf in der Natur besonders empfohlen wird. Für die Großstadt ist der Hund daher eher nicht geeignet. Insgesamt sollte der Rhodesian Ridgeback nur in erfahrene Hände gegeben werden. Die Halter müssen wissen, welcher hohe Arbeits-, Zeit- und Erziehungsaufwand bei dem anspruchsvollen Charakter des Ridgebacks auf sie zukommt.

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Welche Pflege braucht der Rhodesian Ridgeback?

Gelten die Hunde in der Haltung als sehr anspruchsvoll, sind sie in der Pflege eher sehr genügsam. Das kurze Fell hat keine Unterwolle und haart außerhalb der Fellwechselphasen kaum. Ein regelmäßiges Durchbürsten und eine Kontrolle von Ohren und der Haut auf Parasiten wie Milben, Flöhe oder Zecken reicht für eine gute Pflege meistens schon aus.

Für die energiegeladenen Hunde ist eine fleischhaltige, ausgewogene Ernährung optimal. Wenn Du möchtest, kannst Du diese Hunderasse wunderbar barfen.

Da die Rasse das heiße Klima des südlichen Afrikas gewöhnt und ihr Fell deswegen sehr kurz ist, kann es sein, dass die Hunde in den strengen Wintern in Deutschland frieren. Im Winter kann deshalb u. U. ein Hundemantel sinnvoll sein.

Rhodesian-Ridgeback-Welpe
So knuffig Welpen der Rasse auch sind: Auch aus diesen Knautschis werden große Löwenjäger! ©Ekaterina Gorokhova/iStock

Welche typischen Krankheiten hat der Rhodesian Ridgeback?

Die großen Hunde aus Südafrika sind mit einer sehr robusten Gesundheit gesegnet und weisen so gut wie keine rassespezifischen Krankheiten auf. Wie bei allen großen Hunderassen können jedoch auch bei dem Ridgeback Hüft- und Ellenbogendysplasien auftreten. Vor allem bei Welpen sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht zu oft Treppen hoch- und runtersteigen müssen. Auch besteht beim Ridgeback die Gefahr für eine Magendrehung. Ansonsten sind keine rassespezifischen Beeinträchtigungen der Gesundheit bekannt.

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Was kostet ein Rhodesian Ridgeback?

Die großen, schönen Hunde sind in Deutschland im Vergleich zu anderen Hunderassen eher eine Seltenheit und die Anzahl der Züchter ist überschaubar. Deshalb können Welpen in Deutschland einen stolzen Durchschnittspreis zwischen 1.500 Euro und 2.000 Euro aufweisen. Oft wird sogar noch mehr verlangt.

Sind die Welpen anfangs noch süß, klein und platzsparend, solltest Du immer die ausgewachsene Größe der Hunde im Blick haben und Dich bereits finanziell darauf einstellen. Für die Ernährung, die Ausstattung zur Pflege, ggf. die geeignete Transportbox, die Kosten beim Tierarzt, die unzähligen zerkauten Spielsachen (und zwar nicht nur bei den Welpen) musst Du über die Jahre mit einer ordentlichen Summe rechnen. (Lies dazu auch: Das kostet ein Hund wirklich) Kalkuliere das ein und prüfe auch, ob Du über genug Zeit und vor allem Erfahrung für einen Rhodesian Ridgeback verfügst. Dann könnt Ihr ein perfektes Team werden und gemeinsam eine fantastische Zeit haben. ♥