Parson Russell Terrier: kerngesunder Wirbelwind

Parson Russell Terrier sind echte Wirbelwinde. Wer sich einen solchen Hans Dampf ins Haus holt, bekommt aber auch einen sanftmütigen und vor allem familientauglichen Superhund mit besten gesundheitlichen Voraussetzungen. Wir sind Fan!

Zwei Parson Russell Terrier spielen
Mit dem Parson Russell Terrier ist immer allerhand los! ©chris-mueller/iStock
• Der Parson ist der weniger bekannte Bruder von Jack.
• Dass im Parson Russell ein Terrier steckt, merkt man am Charakter.
• Eine Fellfarbe ist bei den Hunden quasi Pflicht.

„Parson und Jack“ – das könnte ein hippes Modelabel sein, ist aber der Name der beiden sehr ähnlichen Terrier-Varianten, die offiziell von vielen Hundeclubs als zwei unterschiedliche Hunderassen definiert werden:

Der Parson Russell Terrier gehört zu den sogenannten hochläufigen Terriern, während sein kleiner Bruder Jack zu den niederläufigen gehört. Auch wenn die beiden Hunderassen sich im Aussehen, Charakter und Wesen sehr ähnlich sind, möchten wir dem Parson Russell Terrier ein eigenes Rasseporträt gönnen, denn das hat er durchaus verdient.

Die kleinen Parsons bestechen durch ein fröhliches, intelligentes und lebhaftes Gemüt und sind trotz ihrer geringen Größe wahre Energiebündel. Hier erfährst Du alles über das Aussehen, die Pflege, die Erziehung und die Gesundheit vom Parson Russell Terrier.

Wie sieht ein Parson Russell Terrier aus?

Am Aussehen des Parson Russell Terriers erkennt man sehr gut seinen Ursprung als flinker Jagdhund: Der Körper ist kompakt, muskulös, der Rücken gerade und die Brust tief, aber schmal.

Die Parsons gehören zu den Hunderassen, bei denen der Brustumfang in der Zucht eine tragende Rolle spielt. Die im Fachjargon genannte Spannbarkeit des Terriers darf nicht zu groß werden, da die Hunde sonst nicht mehr in einen Fuchsbau passen würden. Auch wenn die Welpen später keine Jagdkarriere einschlagen sollen, gehört der schmale Brustumfang immer noch zum Zuchtstandard.

Die typische Fellfarbe der Rasse ist komplett weiß oder überwiegend weiß. Die Hunde haben oft noch Abzeichen in Schwarz, Gelb oder Lohfarben. Im Standard sind sämtliche Kombinationen dieser Farben zulässig sind. Auch die Fellbeschaffenheit des Terriers ist gleich in drei verschiedenen Varianten möglich:

  • glatthaarig,
  • rauhaarig oder
  • stichelhaarig.
Ein Parson Russell tobt auf einer Wiese
Obacht! Da ist ein Parson Russell im Anflug! ©K_Thalhofer/iStock

Wie groß ist ein Parson Russell Terrier?

Die Rasse erreicht eine durchschnittliche Widerristhöhe von ca. 36 cm bei den Rüden. Hündinnen werden ca. 33 cm groß.

Wie schwer ist ein Parson Russell Terrier?

Der flinke, schlanke Hund sollte bei ausgeglichener und gesunder Ernährung zwischen 5 kg und 6 kg auf die Waage bringen. Hündinnen sind etwas leichter als Rüden.

Wie alt wird ein Parson Russell Terrier?

Typisch für viele kleine Hunderassen, hat auch der Parson Terrier eine relativ hohe Lebenserwartung. Er wird etwa zwölf bis 14 Jahre alt. Bei guter Pflege und Gesundheit erreichen einige Hunde sogar ein stolzes Alter von 15 Jahren und mehr.

Ein Parson Russell Terrier tobt mit seinem Hundefreund
Idealerweise hat der kleine Wirbelwind reichlich Hundefreundschaften, mit denen er toben kann. ©K_Thalhofer/iStock

Welchen Charakter bzw. welches Wesen hat der Parson Russell Terrier?

Allgemein zeichnen sich die meisten Terrier-Rassen durch ein lebhaftes und selbstbewusstes Temperament aus. Beim Parson Russell Terrier ist das nicht anders. Die Hunde gelten als unermüdlich, selbstbewusst und furchtlos.

Von größeren (und kräftigeren) Hunden lassen sie sich keineswegs einschüchtern und sie zeigen dies gewöhnlich lautstark und frech an. Weiterhin zeichnet sich der Charakter des Terriers durch Intelligenz, Unabhängigkeit und Eigensinn aus.

Trotz seines dominanten Wesens ist der Hund sehr gut als Familienhund geeignet, da er im Grunde sehr menschenbezogen ist und einen sanften Charakter aufweist. Aggressivität ist einem gut sozialisierten Parson Russell Terrier absolut fremd und liegt nicht in seiner Natur. Und das gilt selbst dann, wenn er seine geringe Größe mit einer vorlauten Schnauze wettmachen möchte.

Bei Menschen und insbesondere bei Kindern blüht der Hund geradezu auf und legt eine hohe Verspieltheit, Gelassenheit und Sanftmütigkeit an den Tag.

Als ursprünglicher Jagdhund besitzt der kecke Hund einen hohen Bewegungsdrang und benötigt laufend auslastende Beschäftigungen. Die sollten seinen Körper, aber auch seinen Geist trainieren und herausfordern. Intelligenzspiele für Hunde sind perfekt für diesen Hund geeignet. Er hat einen starken Arbeitswillen und ist glücklich, wenn er für seine Menschen Aufgaben „erledigen“ kann. Die geht er stets mit Geschick und Zuverlässigkeit an.

Ein Parson Russell Terrier beim Schnüffeln
Fürs Schnüffeln nimmt sich der drollige Terrier nur zu gern ausgiebig Zeit. ©K_Thalhofer/iStock

Woher kommt der Parson Russell Terrier?

Als „Stammesvater“ der Rasse wird heute der englische Pfarrer John „Jack“ Russell gesehen. Der Pfarrer liebte es, seine Freizeit auf dem Pferd und bei der Jagd zu verbringen. Für die Fuchsjagd suchte er einen idealen Begleiter, der klein, mutig und intelligent genug war, um in Fuchsbauten zu verschwinden und deren Bewohner herauszuscheuchen.

Da er bereits ein großer Fan von Foxhounds und anderen Terrier-Rassen war, begann Russell ab Anfang des 19. Jahrhunderts damit, Terrier zu erwerben, die ihm besonders gut gefielen. Diese kreuzte er schließlich miteinander und startete eine Zucht.

Das Aussehen der Hunde spielte dabei für den Pfarrer eine untergeordnete Rolle, stattdessen konzentrierte er sich als Züchter auf die Arbeitsleistung und Fähigkeiten bei der Fuchsjagd. Fand er neue Mitglieder aus der Terrier-Familie, deren Leistungen ihn begeisterten, wurden diese ebenfalls für die Zucht genutzt und eingekreuzt. Diese Vorgehensweise wurde von vielen Züchtern bis ins 20. Jahrhundert fortgesetzt. Das hatte zur Folge, dass die Rasse sich teils stark im Aussehen unterschied: So gab es beispielsweise kurzbeinige und langbeinige Hunde.

Erst um die Jahrtausendwende begannen immer mehr Hundeclubs den unterschiedlichen Russell-Terriern eigene Bezeichnungen zu geben. Die FCI (Fédération Cynologique Internationale) erkannte im Jahr 2000 offiziell die niederläufigen Jack Russell Terrier und im Jahr 2001 die hochläufigen Parson Terrier als jeweils eigene Hunderassen an: Jack, nach dem Rufnamen des Begründers der Rasse, und Parson, die englische Bezeichnung für Pfarrer.

Parson Russell Terrier: Die richtige Haltung und Erziehung

Obwohl die Hunde im Grunde ein sehr freundliches Gemüt haben und für gewöhnlich einen hohen Gehorsamkeitswillen mitbringen, sind sie keine Anfängerhunde. Der typisch eigensinnige und selbstbewusste Kopf des Terriers benötigt eine erfahrene und geduldige Hand in der Haltung und Erziehung.

Die flinken Vierbeiner sind keine Schoßhündchen. Menschen müssen dem Hund von Beginn an mit liebevoller Konsequenz zeigen, dass er in der Rangordnung seines Rudels an unterster Stelle steht. Ist man in der Erziehung zu nachgiebig oder stellt man den Hund sogar auf dieselbe Stufe, verliert man ganz schnell die Kontrolle über ihn und am Ende ist es der Terrier, der im Rudel (also der Familie) den Ton angibt.

Ebenso wichtig ist es, der energiegeladenen Sportskanone genügend sportliche und geistige Auslastung zu bieten. Und zwar täglich! Ein paar gemächliche Runden durch den Park reichen definitiv nicht aus. Stattdessen braucht der Hund Übungen für Kopf und Körper. Hundesportarten wie Agility, Dogdancing und Antijagdtraining sind beinahe schon Pflicht.

Bekommt der Hund diese Auslastung, offenbart er sich als sehr verspielter, loyaler und gutmütiger Familienhund. Die Familie ist dann für ihn das Allergrößte auf der Welt.

Ein Parson Terrier auf einer Wiese
Ehe ein Parson Russell Terrier erschöpft vom Spielen ist, hat man reichlich zu tun. Und wir meinen: reichlich! ©K_Thalhofer/iStock
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Welche Pflege braucht der Parson Russell Terrier?

Trotz der unterschiedlichen Fellbeschaffenheit des Terriers gestaltet sich seine Pflege relativ simpel. Hunde mit glattem Fell sollten mindestens einmal die Woche gebürstet werden. Die rau- und stockhaarigen Typen brauchen eine etwas intensivere und häufigere Pflege des Fells.

Zu einer umfassenden Pflege gehört auch die geeignete Ernährung. Das Futter sollte stets an die Bedürfnisse des Hundes angepasst werden, was im Falle der kleinen Sportskanonen vor allem eine reichhaltige und proteinhaltige Ernährung voraussetzt. So können die Energietanks schnell wieder aufgeladen werden.

Welche typischen Krankheiten hat der Parson Russell Terrier?

Der Engländer John Russell legte bei den Hunden den Fokus auf die Leistung und nicht auf das Aussehen. Zum Glück, denn das ist der Grundstein für einen gesundheitlich robusten und widerstandsfähigen Zuchtstandard. Dieser hat sich bis heute kaum verändert. Rassespezifische Erkrankungen sind selten und die Rasse gehört zu den sehr gesunden und vitalen Hunden.

Seltene gesundheitliche Probleme, die auftreten können, sind unter anderem

  • Grauer Star
  • Linsenluxation mit folgendem Grünen Star
  • Patellaluxation (Verschiebung der Kniescheibe aus ihrer Führung)
  • Hereditäre Ataxie (neurologische Erkrankung, die die Zerstörung des Rückenmarks zur Folge hat).

Außerdem sind die kleinen Terrier so wie viele andere Hunderassen mit weißem Fell und Schecken anfällig für ein- oder beidseitige Taubheit.

Was kostet ein Parson Russell Terrier?

Die kleinen Hunde gehören längst zu den besonders beliebten Familienhunden. Welpen sind daher begehrt. Preise bei deutschen Züchtern bewegen sich dabei im niedrigen vierstelligen Bereich.

Möchtest Du einen Parson Russell Terrier in Deine Familie aufnehmen, kaufe ihn unbedingt bei einem seriösen Züchter – auch dann, wenn die Wartezeiten hier vermutlich lang sind. Bei einem anerkannten Züchter mit einer seriösen Zucht bekommst Du Einblick in die Gesundheit und Wesensstärke der Elterntiere und es wird streng auf die Gesundheit der Welpen geachtet. Außerdem kann ein Züchter Dich professionell in Sachen Erziehung, Haltung und Pflege der temperamentvollen Hunde beraten. Er kann überdies wertvolle Tipps geben, damit Dein Vierbeiner sich bei Dir pudelwohl fühlt.

Alternativ solltest Du aber unbedingt auch einmal im Tierheim schauen, ob dort nicht ein Parson Russell Terrier oder ein ähnlicher Mischling sehnlichst auf ein neues Zuhause wartet. Vertraue uns: Auch (oder gerade) mit solch einem Hund kann man sehr glücklich werden. ♥