Alter Hund: Diese Dinge solltest Du wissen

Ein alter Hund braucht ganz viel Liebe. Aber ab wann gilt er als alt? Und welche Krankheiten drohen? Wir haben alle Tipps für Deinen Senior.

Ein alter Hund liegt auf dem Boden
Ein alter Hund braucht besondere Fürsorge. Schenke sie ihm! ©stonena7/iStock
• Hunde altern leider schneller als wir.
• Beim alten Hund verändern sich das Aussehen und das Verhalten.
• Mit einigen Tricks kannst Du Deinen alten Hund unterstützen.

Hunde altern leider sehr viel schneller als der Mensch. Die Zeit vergeht wie im Flug und rasch wird aus dem verspielten Welpen ein Senior.

Wenn Du die ersten Veränderungen wahrnimmst, hat Dein Vierbeiner vermutlich schon einige Jahre auf dem Buckel, denn der Alterungsprozess geht langsam voran. Wenn Du jeden Tag mit Deinem Tier verbringst, fallen Dir kleine Problemchen vorerst gar nicht so schnell auf.

Vielleicht stellst Du fest, dass Dein Vierbeiner nicht mehr so viel rennt und stattdessen mehr Zeit auf dem Sofa verbringt. Eventuell kann er seinen Knochen schlechter kauen oder seine Bewegungen sind steif. Du musst öfters den Tierarzt besuchen und bemerkst das eine oder andere Wehwehchen. Kurzum: Alte Hunde stellen andere Anforderungen an die Ernährung und Haltung. Sie benötigen in manchen Bereichen mehr Zuwendung.

Lies dazu auch: Dürfen Hunde Knochen fressen?

Es ist wichtig, alten Hunden bis zu ihrem Lebensende Geborgenheit zu schenken und sie trotz ihrer kleinen „Mängel“ so zu lieben, wie sie sind. Denke daran: Auch wenn das Fell struppig, der Blick matt und die Knochen schwach sind – in jeder grauen Schnauze steckt nach wie vor die Seele des Welpen, den Du einst kennen und lieben lerntest.

Wie alt werden Hunde?

Früher galt beim erreichbaren Alter des Hundes eine Faustregel von etwa zehn Jahren. Inzwischen leben viele Hunde dank einer immer besseren medizinischen Versorgung aber wesentlich länger.

Ausschlaggebend sind beim Alter auch die Größe und Rasse. Es gibt langlebige und kurzlebige Hunde. Allgemein ist die Lebenserwartung bei kleinen Hunderassen höher. Ein Chihuahua lebt durchschnittlich etwa 13 bis 15 Jahre. Dackel und viele Terrier erreichen ein ähnlich hohes Alter, wobei einige Tiere sogar ihren 18. Geburtstag feiern.

Zu den kurzlebigsten Rassen gehören vor allem die großen Hunderassen. Bei Bernhardinern und Deutschen Doggen liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei fünf bis acht Jahren. Zwischen sechs und acht Jahre leben Berner Sennenhunde. Bei Rottweilern, Neufundländern und Englischen Bulldoggen ist bei etwa acht bis zehn Jahren das Ende erreicht. Wie überall bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel.

Sollte für Deinen Liebling der letzte Tag gekommen sein, wünschen wir Dir viel Kraft. Tipps, wie Du dann am besten vorgehst, findest Du hier: Hund einäschern – Kosten, Ablauf, Alternativen

Ab wann gilt ein Hund als alt?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, denn Alter ist immer relativ. Es ist wie bei uns Menschen: Für ein Kind ist ein Fünfzigjähriger schon ein Senior, während viele Mittfünfziger Personen ab 70 für alt halten.

So wie sich bei vielen Fünfzigjährigen erste, meist nur leichte Beschwerden bemerkbar machen, so bauen auch die meisten Hunde ab sieben Jahren allmählich ab. Viele Futtermittelhersteller bieten in ihrem Sortiment spezielle Produkte für über siebenjährige Senioren an. Dennoch leben viele Vierbeiner ab diesem Zeitpunkt oft noch mehrere Jahre glücklich und zufrieden. Einige werden sogar mehr als doppelt so alt. Mit fortschreitendem Alter nehmen die Beschwerden jedoch immer mehr zu.

Alter Hund: Welche körperlichen Veränderungen gibt es?

Die Hunde sehen und hören oft nicht mehr so gut, ihre Bewegungen sind steif und nicht mehr so geschmeidig.

Veränderungen am Fell

Auch äußerlich sieht man den Vierbeinern ihre schwindende Jugend an: Das Fell ist meist matter und verliert manchmal an Dichte. Bei vielen älteren Hunden färbt sich der Kopf von der Schnauze beginnend allmählich grau.

Veränderung der Figur

Anhand der Körperhaltung merkt man, dass die Muskelspannung deutlich nachlässt. Typisch für Tiere mit ausgeprägter Arthrose sind Gelenksdeformationen und Haltungsschäden. Die Haut wird schlaffer und bei einigen Hundesenioren bildet sich aufgrund des reduzierten Stoffwechsels und verminderter Aktivität hier und da ein Fettpölsterchen.

Andere alte Hunde leiden hingegen unter Appetitlosigkeit oder verwerten ihr Futter nicht mehr so gut. Das macht sich letztendlich an einer starken Gewichtsabnahme bemerkbar. Mundgeruch durch eine schlechte Zahngesundheit gehören ebenfalls zu den körperlichen Begleiterscheinungen.

Alte Hunde brauchen besonders viel Liebe
Bällchen jagen und toben geht nicht mehr. Geliebt werden – das geht noch. ♥ ©stonena7/iStock

Wie ändert sich das Verhalten beim alten Hund?

Bei Hunden ist es wie bei den Menschen: Der Bewegungsdrang nimmt ab und die Tiere sehnen sich nach mehr Ruhe. Anstatt wild über die Wiese zu toben, genießen sie lieber die Entspannung in ihrem Kuschelkörbchen.

Viele vierbeinigen Senioren sind anhänglicher als früher. Alte Hunde spielen zwar nicht mehr so gern, dafür suchen sie vermehrt die Nähe des Menschen und schmusen für ihr Leben gern.

Lies dazu auch: Diese 8 Hunderassen sind besonders verschmust

Es gibt aber auch Senioren mit ausgeprägtem Altersstarrsinn. Manch ein betagter Vierbeiner zeigt sich mürrisch und distanziert. Vergesslichkeit im Alter spielt im Tierreich ebenso eine Rolle. Auch hier zeigen sich Parallelen zu uns Zweibeinern. Jeder altert eben anders.

Alter Hund: Was ist bei der Ernährung wichtig?

Ein wichtiger Aspekt für einen Hundesenioren und seine Gesundheit ist die Ernährung. Im Alter verringert sich der Energiebedarf. Gleichzeitig muss der Hund aber weiterhin gut mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt sein.

Gerade ältere Vierbeiner verwerten das Futter nicht mehr so gut und benötigen eine Extraportion Vitalstoffe für ihr angeschlagenes Immunsystem. Da die Knochen und Gelenke immer mehr abbauen, ist es wichtig, mit einer ausreichenden Mineralstoffversorgung dem Verschleiß entgegenzuwirken.

Im Idealfall enthält das Futter leicht verdauliches Eiweiß in einer nicht zu hohen, dem Alter angemessenen Menge.

Knochen sollten Hunde ab einem Alter von etwa sieben Jahren nicht mehr oder nur noch sehr selten bekommen. Zum einen ist das altersschwache Gebiss kaum noch dazu in der Lage, den Knochen zu zerbeißen. Zum anderen wird der Kot zu hart, denn Darmträgheit und die Neigung zu Darmverschlüssen gehören ebenfalls zu den typischen Degenerationserscheinungen.

Allgemein ist es besser, Senioren mehrmals am Tag mit kleinen Portionen zu füttern und das Futter für den Hund im Bedarfsfall zu zerkleinern.

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Welche Krankheiten entstehen oft bei alten Hunden?

Es ist nicht schön, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, aber irgendwann trifft es wohl jeden Hundehalter: Der Tierarzt teilt mit, dass der geliebte Vierbeiner wohl nicht mehr lange leben wird.

Alte Hunde leiden besonders häufig an schwerwiegenden Krankheiten mit oft tödlichem Verlauf. Relativ häufig sind zum Beispiel bösartige Tumore, Nieren- oder Herz-Kreislauf-Probleme.

Es gibt aber auch nicht akut lebensbedrohliche gesundheitliche Probleme beim Hund: Ältere Tiere erkranken oft an Arthrose und somit an schmerzhaftem Gelenkverschleiß. Häufig nimmt auch die Herzleistung ab und es entsteht eine Herzklappenundichtigkeit.

Auch ein häufiges Erbrechen des Hundes ist hier und da zu beobachten.

Typische Altersbeschwerden sind zudem Schilddrüsenunterfunktion und Diabetes. Zu den kleineren Beschwerden gehören eine vermehrte Bildung von Zahnstein sowie allgemein Probleme mit dem Gebiss, Hör- und Sehprobleme, eine schlechtere Fellqualität und eine allgemein geringere Belastbarkeit.

Lass Dir von Deinem Tierarzt Tipps geben, wie Du Deinen Hund in dieser Zeit der Veränderungen am besten unterstützen kannst.

Lies dazu auch: Gelenkproblemen beim Hund vorbeugen

Hund im Alter: Was tut ihm gut?
Ein alter Hund mag eine graue Schnauze bekommen und nicht mehr so fit sein. Zeit will er dennoch oder sogar noch mehr mit Dir verbringen. ©Atlantagreg/iStock

Wie lange kann ein alter Hund spazieren gehen?

Auch hierfür gibt es keine allgemeingültige Regel. Das Tempo und die Dauer des Spaziergangs sollten der körperlichen Verfassung des Hundes entsprechen. Viele alte Hunde freuen sich auf kurze, gemütliche Spaziergänge. Im Allgemeinen reichen Einheiten von etwa 20 bis 30 Minuten bis zu dreimal täglich aus.

Regelmäßige Spaziergänge sind für den alten Hund sehr wichtig, denn wer rastet, der rostet. Die Bewegung fördert eine gesunde Durchblutung und hält das Herz-Kreislauf-System des Hundes (und übrigens auch des Menschen) in Schwung.

Wichtig ist ein gesundes Maß, d. h. nicht zu viel und nicht zu wenig. Um die Gelenke zu schonen, lass den Hund am besten auf weichem Untergrund laufen. Fazit: Ein alter Hund kann so lange spazieren gehen, wie es ihm guttut.

Achte daher genau auf Deinen Liebling und behalte die Zeit im Blick. So kannst Du gut abschätzen, wie lange Dein Hund noch kann und Freude am kleinen Ausflug hat.

Worauf muss man in der Wohnung mit einem alten Hund achten?

Die Veränderungen beim Hund machen sich auch in der Wohnungshaltung bemerkbar. Viele alte Hunde kommen zum Beispiel nicht mehr alleine auf das Sofa (wenn sie dort denn überhaupt rauf dürfen). Hierfür gibt es im Fachhandel spezielle Hundetreppen.

Liegt die Wohnung in einem höheren Stockwerk, ist es unter Umständen besser, den Hund die Treppen hoch- und runterzutragen. Das hilft ihm sehr, wenn er nicht mehr bei bester Fitness und Gesundheit ist, aber nach wie vor ein lebenswertes Leben führt.

Zu den unangenehmen Begleiterscheinungen des Alters gehört die Inkontinenz beim Hund. Viele Hundesenioren leiden unter einer schwachen Blase und tröpfeln, d. h. sie verlieren Urin.

Das sind Faktoren, die das Zusammenleben mit solchen Hunden zwar erschweren, für die es aber dennoch Tipps und Lösungen gibt. Inzwischen sind spezielle Hundehöschen sowohl für Rüden als auch für Hündinnen erhältlich.

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Der alte Hund rutscht aus. Was kann man tun?

Alten, schwachen Hunden passiert es manchmal, dass ihnen die Hinterbeine wegrutschen. Das geschieht meist auf glatten Böden.

Statte diese deshalb mit einem Teppich oder einem rutschfesten Belag aus. Zu den besonders einfachen Tipps gehört dies: Alternativ dazu verwenden einige Hundehalter spezielles Pfotenwachs oder sie ziehen Babysocken mit Antirutschnoppen über die Pfötchen.

Bei einer altersbedingten Hinterhandschwäche helfen dem Hund oft auch Übungen zum Muskelaufbau. Hierfür eignet sich beispielsweise das Cavaletti-Training, bei dem der Hund über niedrige Hindernisse steigt.

Allerdings sollte der Hund nur dann so trainiert werden, wenn es die Gesundheit erlaubt. Ist das Problem mit dem Wegknicken und Rutschen besonders ausgeprägt, dann sprich bitte mit Deinem Tierarzt. Grundsätzliche Tipps für den Hund im Alter haben wir hier für Dich.

Wir wünschen Dir und Deinem Senioren noch eine lange, wundervolle und gesunde Zeit zusammen! ♥


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