Warum ist Taurin wichtig für Katzen?

Taurin ist wichtig für Katzen. Ein Mangel kann zu ernsten Krankheiten führen. Mit diesen Tipps hältst Du Deine Katze lange gesund und munter.

Warum ist Taurin wichtig für Katzen?
Taurin ist ein lebenswichtiger Inhaltsstoff im Katzenfutter. ©fantom_rd/iStock
• Taurin ist wichtig für die Gesundheit der Katze.
• Die Tiere können den Stoff nicht in ausreichender Menge selbst bilden.
• Ein Taurinmangel kann ernste gesundheitliche Folgen haben.

Was ist Taurin?

Taurin ist eine schwefelhaltige Aminosäure. Sie entsteht in der Leber durch die enzymatische Umwandlung der Aminosäuren Cystein und Methionin.

Bei den meisten Säugetieren wird Taurin in ausreichender Menge im Körper hergestellt. Katzen haben allerdings von Natur aus nur sehr wenig eigenproduziertes Taurin. Sie sind deshalb darauf angewiesen, diesen Stoff über die natürliche Katzenernährung oder eben das Katzenfutter aufzunehmen. Nur so werden Mangelerscheinungen vermieden.

Wofür ist Taurin wichtig?

Taurin wird vom Körper bei vielen unterschiedlichen Stoffwechselvorgängen benötigt. Es ist zum Beispiel bei der Aufnahme von Nahrungsfetten oder auch zur Herstellung von Gallensäuren wichtig. Besonders dringend wird Taurin für die normale Funktion des Herzmuskels gebraucht. Und auch die gesunde Sehfähigkeit des Auges ist vom Tauringehalt im Körper abhängig.

Taurin ist für Katzen somit enorm wichtig, wenn sie gesund und munter durchs Leben kommen sollen.

Warum brauchen Katzen zusätzliches Taurin?

Taurin ist für die Katze eine sog. essenzielle Aminosäure. Während Hunde und die meisten anderen Säugetiere selber in ihrem Körper eine ausreichende Menge an Taurin produzieren, können Katzen dies wie erwähnt nur in sehr geringem Umfang. Die im Körper hergestellte Menge reicht für den körpereigenen Bedarf der Katze meist nicht aus. Es muss also zusätzlich in ausreichender Konzentration über die Nahrung aufgenommen werden.

Worin ist Taurin enthalten?

Die meisten tierischen Futterquellen wie Fleisch und Fisch enthalten Taurin. Besonders hoch ist die Konzentration in Muskelfleisch und Eingeweiden, hier vor allem im Herzmuskel und Gehirn.

Ist die Katze ein Freigänger und fängt sich regelmäßig Mäuse und andere Beutetiere, deckt sie ihren Bedarf an Taurin dadurch meist ausreichend.

Hochwertiges Katzenfertigfutter enthält in der Regel ebenfalls ausreichende Mengen dieser essenziellen Aminosäure. So ist über die Ernährung die notwendige Versorgung des Tiers mit Taurin sichergestellt. Mangelbedingte Erkrankungen können so vermieden werden.

In Pflanzen und pflanzlichen Futterinhaltsstoffen hingegen ist kein Taurin enthalten. Daher ist es wichtig, nur Katzenfutter mit einem hohen Fleischanteil zu verfüttern.

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Welche Folgen hat ein Taurinmangel?

Steht der Katze im Körper nicht genügend Taurin zur Verfügung, entsteht ein Mangel, der langfristig verschiedene Krankheiten hervorrufen kann. Dabei treten die erkennbaren klinischen Symptome meist erst nach mehreren Monaten bis hin zu zwei Jahren auf.

Folgende Erkrankungen bei Katzen können durch einen Taurinmangel entstehen:

1. Fortpflanzungsstörungen bei der weiblichen Katze

Katzen mit einem Taurinmangel bringen oft zu kleine oder nicht lebensfähige Kätzchen zur Welt. In vielen Fällen kommt es bereits während der Trächtigkeit zu einem Absterben der Kitten im Mutterleib und zum anschließenden Abort, also einer Fehlgeburt.

Überlebende Jungtiere sind meist im Wachstum gehemmt oder zeigen auffällige körperliche Anomalien wie etwa missgebildete Hinterbeine oder eine Wirbelsäulenverkrümmung.

2. Netzhaut-Degeneration

Bei dieser Erkrankung fällt den Besitzern irgendwann auf, dass die Katze gegen Möbel oder andere Gegenstände läuft, unsicher wird oder nicht mehr sicher beim Sprung ihr Ziel erreicht.

Die zentrale Retina-Degeneration führt zu bleibenden, irreversiblen Schäden und schlussendlich zur Erblindung der Katze. Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, kann durch die Gabe von Taurin ein Fortschreiten bis zur Blindheit verhindert werden. Die bereits vorhandenen Sehprobleme bleiben aber bestehen.

3. Herzmuskelerkrankung

Die sogenannte hypertrophe Kardiomyopathie (HCM), also eine krankhafte Vergrößerung des Herzmuskels, führt bei der Katze zu verschiedenen Symptomen wie Apathie, schlechter Futteraufnahme und Atemproblemen.

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Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Herzrasen, Lungenödemen, blassen Schleimhäuten und einer niedrigen Körpertemperatur. Stellt der Tierarzt rechtzeitig die Diagnose, wird die Katze aber durch Zugabe von Taurin in der Regel wieder gesund.

4. Weitere Erkrankungen

Neben den oben beschriebenen Erkrankungen kann ein Mangel an Taurin außerdem Störungen des Immunsystems, der Blutbildung und der Hörfähigkeit bei Katzen auslösen.

Hat der Tierarzt aufgrund der Symptome den Verdacht, dass ein Taurinmangel vorliegt, kann der Tauringehalt mit einer Blutprobe der Katze im Labor bestimmt werden. Als Therapie wird dann meist Taurin über das Futter gegeben. Lass Dich hierzu unbedingt vom Experten beraten.

Wie viel Taurin braucht eine Katze?

Der tatsächliche Taurinbedarf im Körper der Katze ist von vielen Faktoren abhängig. So benötigen trächtige und säugende Katzen mehr Taurin. Und auch bei älteren Tieren steigt der Bedarf.

Ein gesundes Tier benötigt etwa 50 mg Taurin pro Kilogramm Gewicht, das sind dann etwa 200 bis 500 mg Taurin, die über das Futter täglich zugeführt werden müssen.

Da aber der Anteil an frei verfügbarem Taurin im Futter auch durch die Herstellung und Verarbeitung der Futterbestandteile beeinflusst wird, enthält handelsübliches Katzenfutter in der Regel definierte Mengen an speziell hergestellten Taurinzusätzen. Sie werden auf der Verpackung unter „Zusatzstoffe“ aufgelistet.

Trockenfutter für Katzen enthält etwa 1.000 mg Taurin pro Kilogramm Futter, Nassfutter sogar 2.000 bis 2.500 mg pro Kilogramm.

Das sollten Katzenbesitzer beachten

Damit Deine Katze gesund durchs Leben springen kann, solltest Du als Katzenbesitzer bei der Katzenernährung einiges beachten. Hochwertiges Futter oder auch das Barfen sind im Hinblick auf die Versorgung mit Taurin sinnvoll. Eine vegetarische Ernährung ist hingegen keinesfalls zu empfehlen. Sie kann den Taurinbedarf nicht decken.

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Hochwertiges Futter

Damit Deine Katze oder Dein Kater ausreichend mit allen lebenswichtigen Nährstoffen, Mineralien, Vitaminen und eben auch Taurin versorgt wird, solltest Du bei der Katzenernährung grundsätzlich auf eine hochwertige Futtersorte zurückgreifen. Sie sollte hauptsächlich aus Fleisch und tierischen Erzeugnissen hergestellt sein.

In der Angabe der Inhaltsstoffe auf der Futterverpackung siehst Du das daran, dass an erster Stelle „Fleisch“ und an zweiter Stelle möglichst auch „tierische Nebenerzeugnisse“ aufgelistet sind.

Getreide oder Getreideprodukte gehören in ein Katzenfutter eigentlich nicht hinein, da die Katze diese Inhaltsstoffe als reiner Fleischfresser kaum verwerten kann.

Barfen

Auch die Rohfütterung (BARF = Biologisch artgerechte Rohfütterung) von Katzen ist eine gute Wahl. Lass Dir dazu vom Tierarzt zunächst einen Fütterungsplan erstellen. So kannst Du eine ausgewogene und gesunde Zusammensetzung des Futters sicherstellen.

Vegetarische Ernährung

Auf keinen Fall solltest Du Deine Katze vegetarisch ernähren. Auch die Fütterung von Hundefertigfutter ist für Katzen nicht artgerecht, da hier kein Taurin zugesetzt wird und es langfristig zu den genannten Erkrankungen kommen kann.

Schon gewusst? Das sind die häufigsten Ernährungsirrtümer bei Katzen.

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Taurin als Nahrungsergänzungsmittel?

Im Handel gibt es zahlreiche Ergänzungsfuttermittel bzw. Futtermittelzusätze für Katzen. Etliche enthalten Taurin. Grundsätzlich sollten solche Futterzusätze vorsichtig verwendet werden, wenn bereits ein hochwertiges Alleinfuttermittel zum Einsatz kommt.

Eine Überdosierung dieser essenziellen Aminosäure ist allerdings kaum möglich. Für eine medizinisch relevante Überdosierung an Taurin müsste die Katze diese Zusätze kiloweise zu sich nehmen. Bei einem gesunden Tier wird außerdem ein Überschuss an Taurin über die Leber und die Galle wieder ausgeschieden. Was den Taurinbedarf des Katzenkörpers übersteigt, gibt er also einfach wieder frei. Die größte Gefahr ist hier also, unnötig Geld auszugeben.

Manche Katzenbesitzer berichten allerdings, dass durch den Zusatz solcher Ergänzungsmittel das Fell ihrer Katzen besonders dicht und schön wurde. Wissenschaftliche Belege liegen uns dazu jedoch nicht vor.

Ist es bei der Katze bereits zu einem Taurinmangel mit den beschriebenen Krankheitssymptomen gekommen, ist der Einsatz solch konzentrierter taurinhaltiger Zusätze zur Nahrung medizinisch begründet. Der Rat des Tierarztes ist hier wichtig. Frage ihn, wie viel des Ergänzungsmittels Dein Liebling braucht, um wieder fit und gesund zu werden.

Wir wünschen Dir und Deinem Tier alles Gute! ♥