Zerkratztes Sofa? So lernt die Katze Benimm

Kann man eine Katze erziehen? Aber klar! Man muss es nur tiergerecht und vor allem mit Liebe angehen. Wir zeigen Dir, wie das geht.

Eine Katze zerkratzt das Sofa
Katzenerziehung: Mit den richtigen Tipps klappt’s auch bei Dir. ©Magui-rfajardo/iStock
• Ist Deine Katze ein kleiner Chaos-Bringer?
• Mit der richtigen Erziehung läuft das Zusammenleben harmonischer.
• Aber auch andere Tricks helfen Dir und Deinem Tier.

Probleme wie eine zerkratze Couch, wenn die Katze in Füße beißt oder ständig die Nachtruhe stört, dürften vielen Katzenbesitzern nur allzu bekannt vorkommen. Dabei ist es gar nicht schwer, die felligen Sturköpfe zu erziehen und sich damit den Alltag zu erleichtern. Wir verraten die Tricks.

So geht’s:

Frage Dich zunächst, warum Deine Katze sich so verhält. Sie vergreift sich ja nicht an Deiner Einrichtung, weil sie ihr nicht gefällt. Genauso wenig weckt sie Dich nachts, weil sie Dich ärgern möchte. Ein solches Verhalten geht vielmehr auf Langeweile oder Alternativlosigkeit zurück. Und dagegen kannst Du recht einfach etwas tun. So geht’s!

1. Aufmerksamkeit

Viele für den Besitzer ärgerliche Eigenheiten unserer samtpfotigen Begleiter lassen sich vermeiden, wenn man sich ausreichend mit ihnen beschäftigt. Vor allem Wohnungskatzen haben meist wenige Dinge, die ihnen Abwechslung bieten. Sie versuchen deshalb, sich selbst das Leben ein wenig spannender zu machen. Dass dabei auch mal etwas zu Bruch gehen kann, nimmt Dein Rabauke dafür leider in Kauf.

Lies dazu auch: Diese 5 Dinge machen Wohnungskatzen krank

Willst Du Deine Katze erziehen, ist der erste Schritt also, sich mit ihr zu befassen. Spiele ausgiebig mit Deinem Liebling und sorge dafür, dass sich Deine Katze dabei richtig austoben kann. Dann werden viele Unarten, wie das Hüpfen auf Möbel oder der nächtliche Radau, von ganz allein abklingen.

Damit das Austoben gelingt, haben wir hier die besten Spielzeuge für Dich gesammelt. Du kannst Deinen Liebling mit Lernspielen aber auch sein Köpfchen trainieren lassen, damit er geistig gefordert wird. Das Schöne dabei: Auch die Bindung zueinander wird dabei gestärkt!

Extratipp: Das sind die Top 5 Intelligenzspiele für Katzen

2. Training

Willst Du Deine Katze trainieren, kannst Du außerdem mit Clickern oder Leckerlis als Belohnung arbeiten. Zeige der Katze so, welches Verhalten gut ist und welches nicht.

Wenn Du ein Spiel daraus machst, wird Dein Wildfang von ganz allein Interesse daran gewinnen und von weniger lohnendem Verhalten absehen. Bist Du noch unerfahren im Clickern, helfen verschiedene Ratgeber.

3. Alternativen

Auch Alternativen zu schaffen, kann helfen. Zerkratzt Deine Katze zum Beispiel das Sofa, liegt das vermutlich daran, dass sie keine andere Möglichkeit hat, die Krallen zu schärfen. Ein Kratzbaum, eine Kratzecke oder Vergleichbares löst Dein Problem in Windeseile.

Apropos “Kratzbaum”: 8 Tipps zum Kauf haben wir hier für Dich.

Stellt Deine Katze auf stur und bevorzugt trotzdem das Sofa? Dann versuche, ihr den Kratzbaum mit Belohnungen schmackhaft zu machen oder mache ihn mit der Katze zusammen zur Spielwiese. Dann ist das Sofa sicher bald vergessen.

4. Struktur

Auch eine gewisse Struktur kann manchmal zum Erfolg führen. Bettelt Deine Katze immer um Futter oder weckt Dich nachts deswegen, führst Du feste Futterzeiten ein und hältst Dich daran. Dann wird Dein kleiner Fellball irgendwann auch nur noch zu diesen Zeiten Hunger verspüren. 

Bist Du bei einem Problem völlig ratlos, kann außerdem ein professioneller Trainer helfen, der Deine Katze individuell nach ihrer Persönlichkeit behandelt. Er kann sich perfekt auf Dein Tier zugeschnittene Methoden überlegen.

So geht’s nicht:

Auch bei der Katzenerziehung gibt es Dinge, die Du auf jeden Fall vermeiden solltest, um das Verhältnis zu Deinem Liebling nicht zu gefährden oder ihm zu schaden.

Lies dazu auch: Katzenerziehung – Die 7 größten Fehler

1. Gewalt

Wende niemals – und damit meinen wir NIEMALS! – Gewalt gegen Deine Katze an, ganz gleich, wie verärgert Du bist. Es wird das Vertrauen in Dich massiv schädigen und in der Regel auch zu keinem Lerneffekt führen.

Auch ein Bespritzen mit Wasser, Packen und Herumzerren oder ähnliche unangenehme Maßnahmen schaden der Beziehung und sorgen dafür, dass es noch schwerer wird, zu Deiner Katze durchzudringen.

Katzen verbinden Korrekturen ohnehin nur mit einer Tat, wenn sie in flagranti erwischt werden. Alles, was danach passiert, wird nicht mehr mit dem Ereignis in Verbindung gebracht. Deshalb versteht Dein Tier auch nicht, was Du von ihm willst und wird sich höchstens eingeschüchtert oder verunsichert fühlen.

2. Schreien

Das Gleiche gilt für lautes Schimpfen. Unsere Stubentiger haben ein viel feineres Gehör als wir. Laute Geräusche können daher schnell zur Qual werden. Zumal auch hier gilt: Deine Katze wird Dein Gezeter ohnehin nicht mit der Tat in Verbindung bringen, weshalb der gewünschte Effekt ausbleibt.

3. Zwang

Wie Du als Katzenbesitzer wahrscheinlich gut weißt, sind Katzen sehr sture Tiere. Versuche deshalb gar nicht erst, Deinen Fellball zu etwas zu zwingen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Tier sich danach richtet, ist sehr gering. Vielmehr wird das gewünschte Verhalten dadurch zu etwas Unangenehmen, was Dein Stubentiger in Zukunft mit Stress verbindet und folglich vermeiden wird.

Versuche stattdessen, Deinen Liebling mit kleinen Tricks (und ggf. Leckerlis) sanft in die richtige Richtung „zu schubsen“.

Apropos „schubsen“: Warum wirf die Katze eigentlich Dinge runter?

Eine Ausnahme sind lediglich medizinische Notfälle. Muss Deine Katze dringend behandelt werden, darfst Du Dich natürlich nicht danach richten, was sie gerade tun möchte. Dann musst Du ihre Gesundheit ganz oben anstellen.

4. Ungeduld

Leider ist die Katzenerziehung ein mühsamer Weg, der Dir oft undankbar erscheinen wird. Aber bleibe geduldig. Denn es lohnt sich! Du wirst mit Sicherheit sehr stolz auf Dich sein, wenn Du es tatsächlich schaffst, Deinem Liebling ein Verhalten abzugewöhnen.

Also gib Dir Zeit und arbeite daran. Am Ende wirst Du nicht nur eine stärkere Beziehung zu Deiner Katze haben, sondern auch täglich merken, was Du erreicht haben. ♥